Hamburg hat einen Lehrermangel: Jährlich werden rund 900 neue Lehrkräfte gebraucht. Daher wird das Studium der Erziehungwissenschaft ab dem kommenden Wintersemester zulassungsfrei.
Der Nummerus Clausus (NC) für Erziehungwissenschaft fällt in Hamburg ab dem kommenden Wintersemester 2023/2024 weg. Zuvor war ein Abiturschnitt von 1,8 die Voraussetzung für ein Studium der Erziehungwissenschaften an der Univeristät Hamburg. Diese Maßnahme ist eine von vielen, mit der die Stadt Hamburg junge Menschen für das Studium begeistern und gegen den Lehrermangel vorgehen möchte. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg, sagte gegenüber der Deutschen Presseagentur (DPA): „Diesen Flaschenhals, dass jemand aufgrund der Erziehungswissenschaften nicht genommen wird, den haben wir jetzt abgeschafft.“ Allerdings bleibt der NC für Unterrichtsfächer wie Deutsch, Englisch und Geschichte bestehen, da die Nachfrage bei diesen Fächern größer ist als das Angebot.
Weitere Maßnahmen gegen den Lehrermangel
Außerdem will die Universität Hamburg gemeinsam mit der Wissenschafts- und der Schulbehörde die Zahl der Studienplätze erhöhen. Auch für Quereinsteiger*innen, die einen Bachelor in einem Fach haben, dass in Hamburg als Unterrichtsfach studiert werden kann, sollen Barrieren abgebaut werden. Ab dem Wintersemester 2024/2025 soll es für sie einfacher werden, ins Lehramt zu wechseln. Mit einem neuen Aufbau-Masterstudiengang könnten sich Quereinsteiger*innen zu sogenannten Ein-Fach-Lehrenden für Stadtteilschulen und Gymnasiuen qualifizieren. Zuvor war es nur möglich zwei Fächer plus Erziehungswissenschaft zu studieren. Gegenüber der DPA beschreibt Heekeren das als „kleine Revolution“.
Stimmen aus Gewerkschaft und Opposition
Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt die angekündigten Maßnahmen. Doch sie plädieren dafür, die hohe Abbruchquote der Studierenden nicht zu vergessen. CDU- und Links-Fraktion sehen weiteren Handlungsbedarf, um den Lehrermangel in Hamburg vollumfänglich zu begegnen.
rau/dpa
Sophie Rausch, Jahrgang 1997, fühlt sich der Chemnitzer Band Kraftklub nicht nur musikalisch verbunden: Ihre Bachelorarbeit behandelt die Darstellung Ostdeutscher in “Spiegel” und “Zeit”, sie selbst stammt aus Brandenburg. In Bamberg studierte sie Kommunikationswissenschaft, Politologie und jüdische Studien. In Israel arbeitete sie in einem Wohnheim für autistische Menschen. Bei der Studierendenzeitschrift “Ottfried” war Sophie Chefredakteurin, privat wechselt sie ständig die Hobbys: Mal stickt sie, mal stellt sie Schmuck her, mal macht sie Badvorleger – der größte war so groß wie ein Topflappen. Kürzel: rau