Eine Gruppe von Ironman Radrennfahrer verschwommen fotografiert.
Symbolbild: Ein Zusammenstoß zwischen einem Begleitmotorrad und einem Ironman-Triathleten sorgt für Kritik am Ironman-Veranstalter. Foto: pixabay/argentum

Nach dem tödlichen Unfall bei der Ironman-Europameisterschaft in Hamburg stehen die Veranstalter unter massiver Kritik. Der Hauptvorwurf: Zu viele Motorräder auf der Strecke würden die Sicherheit der Teilnehmenden gefährden. 

Aufgrund eines Unfalls während der Ironman Europameisterschaft am vergangenen Sonntag in Hamburg, kritisierten Teilnehmer*innen und Zuschauer*innen die Organisation des sportlichen Wettkampfes und so auch den Veranstalter World Triathlon Corporation (WTC). So sagte etwa der deutsche Triathlon-Star Jan Frodeno: „Die Motorräder waren viel zu nah dran. Es war eine Farce. Mit dem Gegenverkehr war es so unfassbar eng.” Die Rede ist von den sogenannten Begleitmotorrädern. Es seien sehr viele Media-Motorräder, allerdings wenig Kampfrichter-Motorräder unterwegs gewesen.

Was ist passiert?

Bei der Ironman Europameisterschaft in Hamburg kam es am Sonntag auf der Radstrecke zu einem direkten Zusammenstoß zwischen einem Begleitmotorradfahrer und einem Amateur-Triathleten. Der Triathlet wurde dabei schwer verletzt. Der Motorradfahrer starb am Unfallort. Ein Kameramann, der ebenfalls auf dem Motorrad saß, hat einen Schock erlitten und wurde genauso wie der Triathlet in ein Krankenhaus gebracht. Der Unfall ereignete sich auf einem geraden Streckenabschnitt im Hamburger Stadtteil Ochsenwerder.

Die Deutsche Triathlon Union nimmt den Veranstalter in Schutz

Martin Engelhardt, Präsident der Deutschen Triathlon Union, nahm die Organisator*innen in Schutz, nachdem Stimmen laut wurden, das Rennen hätte abgebrochen werden müssen. „Auf der Strecke waren über 2.000 Leute, und sie haben natürlich eine Gesamtverantwortung, auch was die Sicherheitslage des Gesamtwettkampfes anbelangt. Wenn sie jetzt das ganze Rennen gestoppt hätten, wäre das laut Aussagen von den hauptverantwortlichen Organisatoren, relativ unkalkulierbar geworden”, so Engelhardt gegenüber Deutschlandfunk.

Für eine Bewertung der Unfallursachen und der möglichen Folgen finden nun polizeiliche Ermittlungen statt. Es wird geprüft, ob der Unfall durch ein anderes Sicherheitskonzept verhindert hätte können oder ob der Unfall durch individuelles Fehlverhalten entstand.

Im Juli ist das nächste Triathlon-Großereignis geplant

Die Zukunft der Ironman-Veranstaltung durch den Veranstalter WTC ist unklar: Der Vertrag mit der Stadt Hamburg läuft im Jahr 2024 aus. Vom 13. bis zum 16. Juli soll das nächste Triathlon-Großereignis in Hamburg stattfinden. In diesem Zeitraum wird die Weltmeisterschaft in der Sprint- und olympischen Distanz ausgetragen. Im Gegensatz zum Ironman wird diese Triathlonveranstaltung von einem anderen Veranstalter durchgeführt. Hamburger Sportstaatsrat Christoph Holstein (SPD) sagt: „Wir werden uns auch im Hinblick auf die anstehende Triathlon-Weltmeisterschaft im Juli noch einmal intensiv mit dem Thema Sicherheit befassen, was wir aber ohnehin vor jeder Großveranstaltung mit allen dafür verantwortlichen Stellen in Hamburg tun.”

jon/dpa

Als Multitalent schaut Jonas Dorn, Jahrgang 1998, YouTube-Videos und hört dabei Podcasts, spielt vier Instrumente und hat bei der Grimme-Preis nominierten Dokureihe “LeFloid VS The World” mitgewirkt. Nach seinem Bachelor in Medienmanagement im sächsischen Mittweida produzierte er für ZDF “WISO” eine Doku über die wirtschaftliche Bedeutung von Gaming in Deutschland. Auch für die Magazinsendung “Galileo” drehte der gebürtige Berliner Beiträge und lernte so, dass drei Portionen Pommes den täglichen Vitamin-C-Bedarf decken. Was Jonas immer noch nicht kann: Schnürsenkel binden. Deshalb trägt er ausschließlich Schuhe ohne. (Kürzel: jon)