Ausschreibung: Hamburg setzt Zeichen für mehr Vielfalt

LSBTIQ*-Community Hamburg

Ausblick an der Binnenalster an der Binnenalster Ecke Neuer Jungfernstieg/Lombardsbrücke
Der Denk-Ort soll direkt an der Binnenalster entstehen. Foto: Behörde für Kultur und Medien

Direkt an der Binnenalster soll ein Denk-Ort für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt entstehen. Für die Gestaltung sucht die Kulturbehörde Hamburg jetzt interessierte Kunstschaffende.

Schon 2019 stellte die Hamburger Bürgerschaft die Idee eines Denk-Ortes in Hamburg vor. Ein Ort, der für Respekt und Anerkennung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt stehen soll. Das Projekt startet dieses Jahr: Künstler*innen können sich bis zum 13. Februar für den Gestaltungswettbewerb einschreiben. Der Denk-Ort soll zugänglich, für die Öffentlichkeit an der Binnenalster Ecke Neuer Jungfernstieg/Lombardsbrücke entstehen.

Ein Platz zum Erinnern und Zusammenkommen

„Mit dem Denk-Ort soll ein sichtbarer Raum geschaffen werden, der für Akzeptanz und Wertschätzung der Vielfalt der LSBTIQ*-Communitys steht und gleichzeitig ein Zeichen der Erinnerung an Ausgrenzung und Diskriminierung, so Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien. Der Denk-Ort soll zum einen auf die Diskriminierung von unter anderem Schwulen, Lesben, trans*- und intergeschlechtlichen Menschen aufmerksam machen. Gleichzeitig soll sich die LSBTIQ*-Communitys auf dem Platz treffen und austauschen können.

Wie läuft die Bewerbungsphase für den Denk-Ort Hamburg?

Bis zum 13. Februar 2024 können sich Künstler*innen für die Teilnahme am Gestaltungswettbewerb einschreiben. Für das Projekt stehen insgesamt circa 415.000 Euro zur Verfügung. Interessierte können sich mit Arbeitsbeispielen noch bis zum 13. Februar für die Teilnahme am Wettbewerb anmelden. Bewerber*innen sollen dabei keine konkreten Vorschläge für den Denk-Ort einreichen, sondern nur Nachweise über vergleichbare Arbeiten. Aus den eingegangenen Bewerbungen werden bis zu 15 Künstler*innen bzw. -gruppen zur Teilnahme an einem Wettbewerb ausgewählt.

Hamburg als LSBTIQ*-Vorreiter

Hamburg gehört zu den Städten Deutschlands, in denen seit Jahrzehnten eine starke und vielfältige LSBTIQ*-Bewegung gefördert wird. Die jährliche Demonstration des Hamburger Christopher-Street-Day (CSD), auf deren Route sich der geplante Denk-Ort befinden wird, gehört zu den größten Veranstaltungen dieser Art in Europa. Außerdem ist Hamburg seit 2016 Mitglied des Rainbow Cities Network, einem internationalen Städtenetzwerk, das sich gegen Homo- und Transphobie einsetzt.

Die Abkürzung LSBTIQ* steht für: lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter* und queer. Das Sternchen wird als Platzhalter verwendet, um alle Geschlechter und Identitäten über „männlich” und „weiblich” hinaus sichtbar zu machen.

Lena Gaul, Jahrgang 1998, filmt und tanzt auf fremden Hochzeiten: Sie arbeitet seit
ihrem Bachelor-Abschluss in Medien und Kommunikation für eine Hamburger
Hochzeitsagentur. Lena ist in Ingelheim geboren, und obwohl ihre Mutter aus
Thailand stammt, hält sich ihr Fernweh in Grenzen. So zog Lena zwar für ihr
Studium nach Passau, jedoch ohne die Stadt jemals besucht zu haben. Mittlerweile
will sie nicht mehr Hochzeitsplanerin werden, sondern lieber wieder mehr schreiben,
wie bereits in ihrem Praktikum in einer Social-Media-Agentur. Das geht auch ohne zu
verreisen. (Kürzel: len)