Mehr als 30.000 Hamburger haben seit der Einführung Wohngeld Plus beantragt. Senatorin Karen Pein zieht zum ersten Jahrestag eine positive Bilanz. Aber: Trotz des Anstiegs fehlen in Hamburg Sozialwohnungen.
Im Januar 2023 trat die Wohngeld-Reform in Kraft. Seitdem hat sich die Zahl der wohngeldbeziehenden Haushalte in Hamburg auf 24.300 erhöht und damit mehr als verdoppelt. Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen (SPD), ist laut einer Pressemitteilung mit der Bilanz zufrieden.
Mit der Wohngeld-Reform auf Wohngeld Plus haben viel mehr Haushalte Anspruch auf Wohngeld bekommen und es gibt auch mehr Geld. Die Anträge sind im dem letzen Jahr auf 30.000 gestiegen, jede Woche kommen laut Angaben des Senats 600 weitere hinzu. Der Wohngeld-Zuschuss liegt in Hamburg pro Haushalt durchschnittlich bei 400 Euro, vor der Reform waren es lediglich 218 Euro.
Auch Studierende haben Anspruch auf Wohngeld
Wohngeld richtet sich an Menschen, die wenig Geld verdienen, aber keine anderen Sozialleistungen wie zum Beispiel Bürgergeld beziehen. Dazu zählen vor allem Alleinerziehende und Senior*innen – aber auch Studierende können Wohngeld beantragen. Wie viel Geld man bekommt, richtet sich nach Einkommen, Größe der Wohnung und Haushaltsgröße. Den eigenen Anspruch auf Wohngeld kann jede*r online prüfen. Anträge nimmt die Zentrale Wohngeldstelle (ZeWo) digital, per Post oder persönlich entgegen.
Senatorin zufrieden mit Entwicklung des Wohngeldes
Die Zewo wurde zum Start der Reform eingerichtet, um den erwarteten Anstieg an Wohngeldanträgen abzuarbeiten. Damit zeigt sich Senatorin Pein zufrieden: „Mit der zentralen Lösung für die Anfangszeit der Umsetzung der Wohngeldreform konnten wir sehr vielen Hamburgerinnen und Hamburgern deutlich schneller als andere bei den Miet- und Heizkosten die dringend nötige Unterstützung zukommen lassen.”
Wie steht es um den Sozialen Wohnungsbau?
Finanzielle Unterstützung für Geringverdiener*innen sind eine Möglichkeit, um den Wohnungsmarkt zu entspannen. Eine zweite ist der Soziale Wohnungsbau mit grundsätzlich niedrigerer Miete. Und hier schneidet Hamburg besser ab als andere Bundesländer: 81.006 Sozialwohnungen gab es laut einer Studie des Pestel-Instituts 2022 in Hamburg. Der Studie zufolge hat der Bestand solcher Wohnungen seit 2017 zugenommen, während er in Deutschland sonst stark rückläufig war.
Die Mieten sind bei Sozialwohnungen staatlich reguliert. Wohnen dürfen dort nur Menschen, bei denen die Behörden besonderen Bedarf sehen, weil sie kleine Einkommen haben. Allerdings deckt der Sozialwohnungsbau auch in Hamburg nicht den gesamten Bedarf ab. Es fehlen 4700 Wohnungen. Das Problem dabei: Gibt es nicht genügend Sozialwohnungen, zahlt der Staat hohe Beträge an private Vermieter, um Menschen mit kleinem Einkommen eine Wohnung zu ermöglichen.
Um den Bedarf in Hamburg zu decken müssten 2024 und 2025 rund 11.400 beziehungsweise 11.500 neue Sozialwohnungen entstehen, so die Studie.
jua mit dpa
Jule Ahles, Jahrgang 1999, aufgewachsen in Oberfranken, hat sich schon oft in der Küche die Haare gewaschen: In ihrer Stuttgarter WG war dort die Dusche untergebracht – Schwaben eben. Sie studierte dort “Crossmedia-Redaktion” und arbeitete beim SWR für das “Nachtcafé”. Bei einem Praktikum beim Magazin “Audimax” in Nürnberg schmiss Jule zusammen mit zwei weiteren Praktikantinnen die Redaktion. In ihrer Freizeit hält sie beim Faustballtraining Bälle in der Luft und erkundet mit dem Gravelbike begeistert die Umgebung von Hamburg – auch dabei gibt es gelegentlich eine kalte Dusche.