„Hamburg steht auf“: Demo am Freitag auf dem Rathausmarkt

Kundgebung geplant

Von hinten sind Demonstrierende zu sehen. Auf einem Schild steht: Rassismus ist keine Alternative. Das Foto wurde bei einer vergangenen Demo gegen Rechts in Hamburg aufgenommen.
Am vergangenen Freitag wurde bereits vor der AfD-Zentrale in Hamburg gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerk. Für diesen Freitag ist eine Demo auf dem Rathausmarkt geplant. Foto: Anna-Lena Schou

Gewerkschaften, Kirchen und prominente Hamburger wie John Neumeier sind dabei: Am Freitag ist eine weitere Demonstration gegen Rechts in Hamburg auf dem Rathausplatz geplant.

Anmerkung der Redaktion: Die Kundgebung wurde nach der Veröffentlichung vom Rathausplatz auf den Jungfernstieg verlegt. Die Veranstalter bestätigen gegenüber FINK.HAMBURG, dass der Grund hierfür eine Fraktionssitzung der AfD am Freitag im Rathaus ist. Dadurch greift das Hamburger Bannkreisgesetz und es darf in unmittelbarer Nähe nicht demonstriert werden. 

An diesem Freitag, den 19. Januar, findet um 15:30 auf dem Rathausmarkt eine Demo statt. Unter dem Motto „Hamburg steht auf! Gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke!“ initiierten der Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Unternehmer ohne Grenzen und die Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland die Protestaktion.

Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit spricht

Laut Veranstalter werden unter anderem Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit, Bischöfin Kirsten Fehrs und die DGB-Vorsitzende Tanja Chawla sprechen.

Pastor Thomas Kärst, Landeskirchlicher Beauftragter bei Senat und Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, sagt gegenüber FINK.HAMBURG: „Viele Menschen sind beunruhigt über die rechtsextremen Netzwerke, die in der jüngsten Zeit aufgedeckt wurden und die bis tief in die AfD hineinreichen. Vor allem Hamburgerinnen und Hamburger mit einer Migrationsgeschichte machen sich große Sorgen. Daher ist es wichtig, ein klares Signal aus der Mitte der Gesellschaft zu senden: Wir stehen zusammen gegen völkische Ideologie und Hasspropaganda.“ Die Kundgebung ist nicht als Demozug geplant, sondern als Versammlung auf dem Rathausplatz.

Initiatoren rechnen mit mehreren tausend Menschen

Die Initiatoren rechnen mit mehreren tausend Menschen auf dem Rathausplatz. In ihrem Aufruf zur Demo beziehen sie sich auf einen Auszug aus der Präämbel der Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg: Die Freie und Hansestadt Hamburg „setzt sich gegen Rassismus und Antisemitismus sowie jede andere Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ein“, heißt es darin.

Neben den Initiatoren haben weitere Organisationen den Aufruf unterzeichnet. Darunter sind andere Religionsgemeinschaften, Kultureinrichtungen, Initiativen wie Omas gegen Rechts, aber auch berühmte Hamburger wie der Ballettintendant John Neumeier und Joachim Lux, Intendant am Thalia Theater.

Demos gegen Rechts in Hamburg 

Bereits am vergangenen Freitag gab es eine Demonstration vor der AfD-Parteizentrale in der Nähe vom Rathaus. Laut NDR und „Spiegel“ waren bei der Veranstaltung „Demo gegen die faschistischen Deportationspläne von AfD und Werteunion“ rund 2000 Menschen vertreten. Die Demo wurde von der Jusos Hamburg Nord kurz nach der Veröffentlichung der Correctiv-Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“ angemeldet. Deutschlandweit gibt es seitdem vermehrt Demonstrationen gegen Rechts.

als

Das Fachgebiet von Anna-Lena Schou, geboren 1997 in Walsrode, sind digitale Schlagfallensysteme – das sind Nagetierfallen, die eine Nachricht schicken, wenn sie zuschnappen. Das lernte sie in ihrem Job bei einem Schädlingsbekämpfer. Während ihres Bachelor-Studiums in International Tourism Studies schrieb sie für diverse Online- und Printmedien der Hochschule Harz in Wernigerode. Später verkaufte Anna-Lena Social-Media-Beiträge für Foodguide – über Essen schreibt sie besonders gern. Eigentlich aber will sie generell viel lieber schreiben als verkaufen. Zur Not auch über Schlagfallensysteme. (Kürzel: als)