Der Hamburger Senat hat einen Umbau des Jungfernstiegs beschlossen. Dafür will die Stadt nun etwa 13 Millionen Euro investieren. Geplant sind unter anderem neue Sitzmöglichkeiten und mehr Pflanzen.
Für den Umbau des Jungfernstiegs will die Stadt Hamburg rund 13,4 Millionen Euro investieren. Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) stellten am Dienstag nach der Senatssitzung die konkreten Pläne vor. So sollen auf der Alsterseite eine zusätzliche Baumreihe angelegt, zahlreiche neue Sitzmöglichkeiten geschaffen und der Boulevard durch weitere Pflanzen begrünt werden.
Finale Phase der Verkehrsberuhigung
Darüber hinaus wird die Verkehrsführung an den Kreuzungen Neuer Jungfernstieg und Ballindamm verändert. Diese soll verhindern, dass Falschfahrer*innen auf den Jungfernstieg einbiegen oder von dort aus auf die Große Bleichen fahren können, das teilte die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende mit.
Seit 2020 ist der Jungfernstieg bereits für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. Als Provisorium war eine begrünte Mittelinsel errichtet worden. Deutlich schmalere Fahrbahnen sollen das Überqueren für Fußgänger*innen künftig weiter vereinfachen. Der Umbau ist den Angaben zufolge Anfang 2024 geplant.
Hamburger*innen haben mitentschieden
„Es soll einfach viel Spaß machen, hier Zeit zu verbringen und Hamburg zu genießen”, sagte Tjarks. „Wir erhöhen die Aufenthaltsqualität an der Binnenalster und wir vergrößern den Raum für das Flanieren.” Der zweite Umbauschritt erfolge nach intensiver Beteiligung der Hamburger*innen. „Dieser Entwurf wird unsere Gute Stube noch anziehender machen und gleichzeitig die Konflikte im Straßenverkehr deutlich reduzieren”, so der Senator weiter.
Einfluss auf die Umgestaltung des Jungfernstiegs hatte eine Reihe von Beteiligungsformaten. So hatten Hamburger*innen beispielsweise die Möglichkeit, in zwei Online-Beteiligungen die bereits umgesetzten Maßnahmen und die weiteren Planungen zu bewerten und kommentieren. Zudem organisierte der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) drei Dialogformate mit stadtinternen und weiteren Interessengruppen sowie Vertreter*innen der beteiligten Behörden.
Jungfernstieg-Umbau als Leitprojekt
Mit dem Jungfernstieg gehe eine der bekanntesten Visitenkarten Hamburgs in die finale Umbauphase, sagte Stadtentwicklungssenatorin Pein. Es sei eines der zentralen Leitprojekte bei der Weiterentwicklung der Innenstadt. „Ziel ist ein gut verknüpftes Netz aus Flanierräumen, das die attraktiven Plätze und Gewässer verbindet.” Nicht nur die Aufenthaltsqualität solle dadurch erhöht und der Raum für Fußgänger*innen vergrößert werden. Auch die Verkehrsberuhigung am Jungfernstieg sei ein zentrales Kriterium der Umgestaltung.
Die Opposition äußerte Kritik an der Planung, wie der NDR berichtet: So sagte Heike Sudmann (Linke), dass der Senat nachlegen müsse. Denn wo „wenn nicht in der Innenstadt kann er beweisen, dass der private Autoverkehr fast gänzlich unnötig ist”, so Sudmann. Der CDU-Politiker Richard Seelmaecker kritisierte den Beschluss als „unausgegorenes Klein-Klein”. Man müsse im Konzept zumindest die benachbarten Straßen mitdenken, forderte Seelmaecker weiter.
lan/dpa
Wenn Jolan Geusen, Jahrgang 2000, nicht gerade Tofuhack-Bolognese kocht, hört er Fußball-Podcasts. Seit einem Kreuzbandriss fährt er allerdings Rad, statt zu kicken. Als Kind wollte er Archäologe werden, entschied sich dann aber zum Studium der Politik- und Medienwissenschaft in Bonn. Journalistische Erfahrung sammelte er beim ARD MoMa, nebenbei arbeitet Jolan als freier Mitarbeiter beim „Bonner Generalanzeiger“. Der gebürtige Eifler kann bei 150 “Drei ???”-Folgen anhand der ersten 20 Sekunden den Titel benennen. Bis heute würde er gern einmal ein Bier mit den Sprechern der drei Detektive trinken. (Kürzel: lan)