Wegen Ermittlungsmaßnahmen gegen das Islamische Zentrum Hamburg fand heute Morgen eine bundesweite Großrazzia statt. Dabei gab es in Hamburg 31 Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse.
Am frühen Donnerstagmorgen sind an der Imam-Ali-Moschee an der Außenalster, auch bekannt als Blaue Moschee, 30 Mannschaftswagen vorgefahren. Grund dafür sind Ermittlungen gegen den Trägerverein der Moschee, das Islamische Zentrum Hamburg (IZH).
Das IZH wird seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet und als islamistisch eingestuft. Die Polizei ermittelt deshalb gegen den Verein und durchsuchte bundesweit 54 Objekte, neben Hamburg auch in Niedersachsen, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen. Laut Angaben der Innenbehörde sind alleine in der Hansestadt 31 Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse vollstreckt worden. Dabei wurden Beweismittel sichergestellt, die nun durch die Sicherheitsbehörde des Bundes ausgewertet werden. Die Lage an der Blauen Moschee beschrieb ein dpa-Fotoreporter als ruhig.
Mögliches Vereinsverbot gegen das Islamische Zentrum Hamburg
Laut Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) seien die Aktivitäten des IZH darauf ausgerichtet, das Revolutionskonzept der Obersten (iranischen) Führer zu verbreiten. Darüber hinaus gehen die Sicherheitsbehörden dem Verdacht nach, dass das IZH die in Deutschland verbotenen Aktivitäten der libanesischen Terrororganisation „Hizb Allah“ unterstützte. Aus diesem Grund führt das Bundesinnenministerium ein vereinsrechtliches Ermittlungsverfahren gegen das Islamische Zentrum und fünf weitere Vereinigungen, das in einem Vereinsverbot münden könnte.
emi/dpa