Deutschland wird immer wärmer – um 1,7 Grad ist die Durchschnittstemperatur im Vergleich zu 1881 angestiegen. Der Klimawandel und die höheren Temperaturen führen zu Hitzewellen und großem Wasserverlust.
Am Dienstag hat das Umweltbundesamt (UBA) den Monitoringbericht zur Anpassungsstrategie und den Klimafolgen veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Lufttemperatur im Jahresdurchschnitt in Deutschland immer wärmer wird. Im letzten Jahr ist die Temperatur im Vergleich zu 1881 um 1,7 Grad Celsius angestiegen. Damit liegt Deutschland 0,6 Grad Celsius über dem weltweiten Temperaturanstieg.
Als Vergleichszeitraum gilt grundsätzlich die vorindustrielle Zeit. Die schneller ansteigende Temperatur in Deutschland liegt laut Umweltbundesamt auch daran, dass sich ländliche Regionen schneller erwärmen als Orte in Meeresnähe.
Hohe Durchschnittstemperatur: Zweitwärmster Herbst
Dürre, extreme Hitzeperioden und viel Regen – das Wetter ist durch die Temperaturerhöhung extremer ausgefallen. 2022 ist laut UBA nur eines von fünf Jahren, in denen es mehr als zehn heiße Tage gab, also eine Höchsttemperatur von über 30 Grad Celsius gemessen wurde. Aber auch in diesem Jahr ist das Wetter wärmer als in vielen anderen Jahren.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) teilte mit, dass der Herbst in diesem Jahr der zweitwärmste seit Messbeginn 1881 war. Mit einer Durchschnittstemperatur von 11,5 Grad Celsius lag die Temperatur 2,7 Grad über dem festgelegten Referenzwert. Es ist der dreizehnte zu warme Herbst in Folge, nur 2006 war es nochmal einen halben Grad wärmer als in diesem Jahr. In Hamburg lag die Temperatur im Herbst 2023 sogar über dem Bundesdurchschnitt mit 11,8 Grad Celsius. Für die Auswertung hat der DWD 2000 Messstationen in ganz Deutschland genutzt.
Deutschland hat den größten Wasserverlust weltweit
Die wärmeren Temperaturen wirken sich auch auf die Landwirtschaft und Wälder aus, erklärt Dirk Messner, der Präsident des Umweltbundesamts. Denn der Bericht zeigt: Deutschland gehört zu den Regionen mit dem größten Wasserverlust weltweit. 2,5 Kubikkilometer Wasser verliert die Bundesrepublik jedes Jahr. Laut Messner umfasse die Wassermenge, hochgerechnet auf 20 Jahre, die Menge vom Bodensee. Messner bereitet die Tendenz sorgen. „Wenn das Land Wasser verliert, sind damit die ganzen Ökosysteme betroffen”, betonte der UBA-Präsident. Der derzeitige Wasserverlust würde sich auch „ökonomisch in der Landwirtschaft niederschlagen”. Und dann habe es auch Folgen für „unsere Ernährung als Menschen“, ergänzte Messner.
fyh/dpa
Der erste Reportereinsatz von Fynn Hornberg, geboren 1999 in Hamburg, endete mit einer Schlägerei unter Kreisliga-Fußballspielern – er selbst hielt sich aber heraus. Seine Begeisterung für den Journalismus blieb, ebenso wie die für den Sport. Bereits im Bachelorstudium Sportjournalismus und -management in Frankfurt kombinierte Fynn seine Leidenschaften. Erste Erfahrungen sammelte er bei der Frankfurter Neuen Presse, bei Hit Radio FFH und in der Multimediaredaktion des Evangelischen Medienhauses Hessen/Nassau. Multi gefällt ihm generell am besten, egal ob Audio, Video oder Text. Privat liebt Fynn den HSV – geprügelt hat er sich im Stadion aber immer noch nicht. Kürzel: fyh