Täglich werden fast 50 Fahrräder in Hamburg geklaut. Diebe verkaufen sie unter anderem auf Flohmärkten und im Internet. Die Polizei gibt Tipps, wie man gestohlene Räder erkennt und sich selbst vor Diebstahl schützt.
In Hamburg wird geklaut – vor allem und gerne Fahrräder. Allein im vergangenen Jahr verschwanden laut Kriminalstatistik mehr als 17.000 Räder, das sind pro Tag fünf Stück. Nur 680 Räder konnten wiedergefunden werden. Rene Schönhardt von der Polizei Hamburg sagt: “Die Räder werden von Banden ins Ausland gebracht, von Beschaffungskriminellen weiterverkauft oder einfach selbst weitergefahren.”
Ratschläge für Flohmärkte
Wer ein gebrauchtes Fahrrad kaufen möchte, steht daher vor einem Problem: Wie kann man sichergehen, dass es nicht geklaut ist? Der Hamburger Kriminalpolizist Stefan Meder rät: “Das Wichtigste ist ein Kaufvertrag. Man sollte sich den Namen des Verkäufers notieren, sowie die Rahmennummer, das Modell und den Preis festhalten. Sonst wird der Käufer schnell zum Täter.” Das gilt vor allem für Flohmärkte oder Verkaufsplattformen im Internet. Die angebotenen Räder werden meistens nicht überprüft. Deshalb gilt auch hier: Kaufvertrag abschließen. Bei seriösen Fahrradflohmärkten liegen diese aus.
Drei Tipps gegen Fahrradklau
Bleibt noch die Frage: Wie kann man den geliebten Drahtesel vor Langfingern schützen? Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht, aber drei Tipps, wie man Dieben die Arbeit schwerer macht:
Fahrrad codieren: Für 15 Euro fräsen Fahrradcodierer einen Code in den Fahrradrahmen. Der besteht aus einer Verschlüsselung der Wohnanschrift und den Initialen des Halters. Achtung: Manche Versicherungen zahlen beim Diebstahl eines Fahrrades nur, wenn es vorher codiert wurde. Dafür sind Fahrradversicherungen für codierte Räder meistens günstiger. “Außerdem kann eine Codierung auch die Diebe abschrecken”, ist sich Streifenpolizist Andreas Blume sicher – er leitet die Fahrradcodierung in Marmstorf.
Es klingt banal, ist aber immer noch der wichtigste Schutz vor Langfingern: Fahrrad abschließen. Das Schloss muss nicht unbedingt teuer sein, aber ein Bügelschloss aus gehärtetem Stahl bietet den größten Schutz. Als Faustregel gilt: Für ein Schloss sollte man fünf bis zehn Prozent des ursprünglichen Fahrradpreises ausgeben. Stiftung Warentest hat 30 Fahrradschlösser getestet.
Klug abstellen: Die Polizei empfiehlt, Fahrräder möglichst nicht an Bahnhöfen, Park&Ride-Stationen und großen Veranstaltungsflächen abzustellen, wie an den Messehallen oder am Heiligengeistfeld. Das seien die Diebstahl-Hot-Spots in Hamburg.