Islamisches Leben
Am 16. Mai beginnt in diesem Jahr der Fastenmonat Ramadan. Foto: Pixabay

150.000 Muslime leben in Hamburg. Für viele von ihnen beginnt heute der Fastenmonat Ramadan. Bis zum 14. Juni verzichten Gläubige tagsüber auf Essen und Trinken. Ein Überblick zu Regeln, Riten und Meinungen Hamburger Studierender.

Was ist Ramadan eigentlich?

Ramadan ist der Fastenmonat der Muslime im neunten Monat des Mondkalenders und eine der fünf Säulen des Islam. In diesem Zeitraum soll der Koran herabgesandt worden sein. Die Fastenzeit verschiebt sich nach gregorianischem Kalender jedes Jahr um zehn bis elf Tagen nach vorne. Dieses Jahr findet er vom 16. Mai bis zum 14. Juni statt. Ziel des Fastens ist es, den Körper zu reinigen und an Menschen zu denken, die nicht viel zu essen haben. Außerdem wird im heiligen Monat viel an Bedürftige gespendet.

So fastet man

29 bis 30 Tage lang verzichten Gläubige tagsüber auf Essen und Trinken. Nur nach Sonnenuntergang und unmittelbar vor Sonnenaufgang dürfen sie etwas zu sich nehmen. Schwangere, Reisende und Kranke sind vom Fasten ausgenommen. Sie holen die Fastentage entweder zu einem anderen Zeitpunkt nach oder spenden täglich für Bedürftige. Nach Sonnenuntergang treffen sich Gläubige zum Abendgebet und dem sogenannten Fastenbrechen, einem gemeinsamen Essen. In den islamischen Gemeinden und Moscheen lesen Muslime gemeinsam jeden Tag ein Juz’ des Korans. Dafür wird das Buch in 30 Teile zu jeweils 20 Seiten aufgeteilt, sodass am Ende des Monats einmal alles gelesen wurde. Der letzte Tag des Fastens endet mit dem Zuckerfest. Dann werden Süßigkeiten und Geschenke für Kinder verteilt.

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Wie fasten Hamburger Studierende?

Hamid Niazmand, 27 Jahre, studiert an der Universtät Hamburg und fastet jedes Jahr:

„In den Prüfungsphasen ist es anstrengend. Gleichzeitig möchte man aber nicht auf dieses gemeinschaftliche Gefühl verzichten. Das Fastenbrechen in der Moschee und das gemeinsame Beten animieren mich dazu, trotz einigen Schwierigkeiten dran zu bleiben. Ich könnte mir Ramadan ohne Fasten gar nicht vorstellen.

Fatih Karışmaz., 26 Jahre, studiert ebenfalls an der Uni Hamburg:

„Der Monat Ramadan ist die Zeit für mich, durch Verzicht einen gewissen Abstand vom Weltlichen zu nehmen. Der bloße Verzicht auf Nahrungsmittel zwischen Sonnenauf- und Untergang ist nur die äußere Hülle. Es ist ebenfalls eine Zeit in der man auf Abstand zu seinen schlechten Eigenschaften geht. Somit wird der Verzicht eine Bereicherung für alle Fastenden.“

Hier können Gläubige und Interessierte in Hamburg Fastenbrechen

An diesen Orten könnt ihr Fastenbrechen und Zuckerfest feiern oder euch über Ramadan informieren. In vielen Hamburger Moscheen und Kulturzentren finden passende  Veranstaltungen statt.