Die Alsterfontäne sprudelt wieder. Ihr Betrieb verursacht jährlich immense Energiekosten – aber nicht für die Stadt Hamburg. Neben Unternehmen zahlen sogar einige Privatpersonen mit.

Die Wasserfontäne auf der Binnenalster sprudelt von März bis November, täglich von 9.00 bis 24.00 Uhr. Die Pumpe verbraucht pro Saison rund 360.000 kWh Strom. Dies entspricht einem Jahresverbrauch von etwa 100 Einfamilienhäusern. Pro Stunde pustet sie dabei rund 170.000 Liter Wasser auf eine Höhe von bis zu 60 Metern.

Kosten der Alsterfontäne

Der hohe Energieverbrauch kostet etwa 90.000 Euro im Jahr. Bezahlt wird diese Summe ausschließlich von Sponsoren. Dafür wurde 1987 die Stiftung Binnenalster gegründet, die sich um die Organisation von Spenden und Sponsoren kümmert. In der Vorweihnachtszeit steht auf dem Ponton in der Binnenalster statt der Fontäne eine beleuchtete Tanne. 1300 Lichter müssen dann zum Funkeln gebracht werden, und auch das funktioniert nicht ohne Strom. Auch den Baum selbst spendet jedes Jahr ein Unternehmen.

Die Fontäne finanzieren neben dem Hauptsponsor Hamburg Wasser, Hamburgs Wasserversorgungsunternehmen, Unternehmen wie beispielsweise Blohm+Voss, die Alster-Touristik GmbH oder das Hotel Vier Jahreszeiten. Außerdem spenden zahlreiche Privatpersonen. Darunter zum Beispiel Sebastian Klein, der seit 2012 Mitglied der Stiftung ist und mit regelmäßigen Spenden in den Erhalt der Alsterfontäne investiert.

Die Alsterfontäne auf der Binnenalster in Hamburg sprudelt wieder. Foto: Sarah Kneipp

Was motiviert Privatpersonen, für den Erhalt der Alsterfontäne zu spenden?

Für den gebürtigen Hamburger Ingo Fischer, der seit sieben Jahren Partner der Stiftung ist, gehören die Fontäne und der Weihnachtsbaum zu Hamburg. Auch Klein ist der Meinung, dass es sich um ein unterstützungswürdiges und unverzichtbares Wahrzeichen der Stadt handelt. „Den meisten Leuten ist gar nicht bewusst, dass die Stadt keinerlei Kosten des Betriebs oder der Instandhaltung trägt und der Erhalt der Fontäne somit auf Spenden angewiesen ist”, sagt er. „Würden die Bürger nicht dafür aufkommen, würde sie verschwinden. Das würde vermutlich für viele verwunderte Gesichter sorgen.“

Im März dieses Jahres wurde das Drücken des roten Startknopfes im Hotel Vier Jahreszeiten mit vielen Gästen gefeiert, das Einschalten der Fontäne gilt als gesellschaftliches Ereignis. Diesmal gab Tagesschau-Moderator Jan Hofer den Startschuss. Auch er engagiert sich ehrenamtlich für die Stiftung.

Geschichte der Alsterfontäne

Die Idee zu der Fontäne hatte der bereits verstorbene Carlheinz Hollmann, ein deutscher Fernsehmoderator und Gründer einer Produktionsfirma. Die organisierte regelmäßig Hamburger Großveranstaltungen wie den Hafengeburtstag oder das Alstervergnügen. Aus einem Flugzeug sah Hollmann eines Tages eine Fontäne auf dem Genfer See. Zurück in Hamburg schlug er dem damaligen Bausenator Eugen Wagner und dem damaligen Innensenator Alfons Pawelczyk vor, solch eine Fontäne auch auf der Binnenalster zu installieren. Mit Erfolg: Am 18. April 1987 wurde die Alsterfontäne in Betrieb genommen.

Interessierte Bürger können sich auf der Website der Stiftung Binnenalster informieren und spenden.