Energie aus Windkraftanlagen zu speichern, ist momentan noch teuer und unausgereift. Siemens testet in Hamburg eine neue Anlage, die das ändern soll. Grundlage dafür ist ein Haufen Natursteine.
Der Technologiekonzern Siemens hat in Zusammenarbeit mit der TU Harburg und dem Energieversorger Hamburg Energie eine neue Energiespeicherlösung entwickelt. Mit ihr soll in Zukunft nicht gebrauchte oder überschüssige Energie, zum Beispiel aus Windkraftanlagen, gespeichert werden können. Der Hauptbestandteil der neuen Technologie sind aufgeschüttete und isolierte Natursteine.
Grüne Energie aus Windkraftanlagen ist umweltschonend, bringt aber bisher auch Probleme mit sich: Wenn der Wind nicht weht, erzeugen die Anlagen keinen Strom. Wenn das Gegenteil der Fall ist, muss ein Teil der produzierten Energie gespeichert werden. Bisherige Speichertechnologien sind jedoch meist sehr teuer oder befinden sich noch im Entwicklungsstadium.
Herzstück der neu entwickelten Energiespeicherlösung namens Future Energy Solution (FES) ist ein Steinhaufen, in den überschüssige Energie in Form von Wärme geleitet wird. Die Steine können sich auf über 600 Grad Celsius erwärmen. Bei Energiebedarf wird Luft über die erhitzten Steine geleitet und dann durch eine Dampfturbine geführt. So wird Strom erzeugt.
Laut Siemens ist ein Wärmespeicher dieser Art sehr kostengünstig und damit wirtschaftlich. Prototypen der Anlage stehen in Erlangen und Hamburg. Die Demonstrationsanlage in Hamburg soll Windenergie für mehrere Stunden bis hin zu einem Tag speichern können. An der Rückverstromung wird hier noch gearbeitet. Eine Komplettanlage soll Anfang 2018 auf dem Gelände der Aluminiumhütte Trimet in Altenwerder entstehen.
jas
Interessanter Bericht! Sind die Steine vorbehandelt oder sind das ganz normale Steine wie aus dem Baumarkt?
Moin Franko,
soweit wir wissen, sind die Steine unbehandelt. Ausschlagebendes Kriterium für die Auswahl der Steine ist die thermische Stabilität.
Liebe Grüße
FINK.HAMBURG