Am Montagmorgen wurde auf der Osterstraße eine Fahrradfahrerin von einem LKW erfasst und getötet. Für den Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) ergeben sich daraus konkrete Forderungen an die Hamburger Verkehrspolitik.
Besonders unübersichtliche Kreuzungen mit starkem Autoverkehr würden ein hohes Unfallsrisiko darstellen, so Dirk Lau vom ADFC Hamburg. Unfälle passieren insbesondere dort, wo durch veraltete und komplizierte Straßenführungen viele Verkehrsteilnehmer aufeinandertreffen. „Alte und schmale Radwege an Hauptstraßen wie beispielsweise an der Stresemannstraße oder der Kieler Straße, wo nichts getan wird, um den Kfz-Verkehr zu beruhigen, sind unatttraktiv und bergen Gefahren für Radfahrer“, sagt Lau.
Die Osterstraße sei zwar kein bekannter Gefahrenhotspot. Dennoch passieren durch erhöhte Geschwindigkeiten an der belebten Kreuzung Osterstraße/Eppendorfer Weg immer wieder Verkehrsunfälle.
Vor einigen Jahren wurde an der anliegenden Bundesstraße eine Joggerin von einem Auto erfasst. Als Reaktion darauf gründeten Bürgerinnen und Bürger die Initiative „Tempo 30 Bundesstraße“, die eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf dieser Strecke fordert. Auf einem Teil, zwischen Kippingstraße und Isebekkanal, wurde diese Forderung bereits umgesetzt. Die Initiative setzt sich ebenfalls für Tempo-30-Zonen am Eppendorfer Weg und der Osterstraße ein.
Forderungen an die Verkehrspolitik
„Der Autoverkehr in der Stadt muss entschleunigt und reduziert werden“, sagt Lau. „Unfälle können vermieden werden, wenn die Verkehrspolitik den Schutz von Menschenleben und nicht Aspekte wie den Verkehrsfluss oder vorgebliche Interessen des Wirtschaftsverkehrs in den Vordergrund stellen würde.“
Weitere Möglichkeiten, Unfallkreuzungen zu entschärfen, sind zum Beispiel eine Umleitung des Schwerlastverkehrs oder verpflichtende Abbiege-Assistenten für Lastkraftwagen. Diese können akustische und visuelle Signale abgeben und den Fahrer alarmieren, bevor es zu spät ist. Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr, Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sind nach der Verkehrsunfallstatistik die Hauptunfallursache bei Unfällen mit Personenschäden.
“Nur moderne und entsprechend breite Wege sind für Radfahrer attraktiv“, sagt Lau. Die Osterstraße wurde zwischen Schulweg und Methfesselstraße bereits saniert und umgestaltet. Der Radverkehr wurde auf einen Schutzstreifen auf der Straße verlegt. Der Abschnitt auf dem der Unfall passiert ist, wurde allerdings nicht saniert.
Am Montagmorgen war eine Fahrradfahrerin an der Kreuzung Osterstraße/Eppendorfer Weg ums Leben gekommen. Die 33-jährige Frau wurde um kurz nach acht Uhr an der Kreuzung von einem Kühllaster überfahren und starb noch an der Unfallstelle. Der Lastwagen fuhr vom Eppendorfer Weg in Richtung Hoheluftchaussee, bog in die Osterstraße ab und erfasste die Radfahrerin. Sie war in der gleichen Richtung unterwegs und wollte die Osterstraße geradeaus überqueren.
In einer ersten Version des Artikels hatten wir als Überschrift “Wie gefährlich ist die Osterstraße?”. Da es sich um die Kreuzung Eppendorfer Weg/Osterstraße handelt, haben wir dies präzisiert.
Es handelte sich doch eigentlich um einen Unfall auf dem Eppendorfer Weg. Die Radfahrerin fuhr entlang des Eppendorfer Wegs in Richtung Norden und wollte die Osterstraße überqueren. Dabei wurde sie vom Laster, der vom Eppendorfer nach rechts in die Osterstraße abbog, überfahren und getötet.
Der Eppendorfer Weg hat in dem Bereich keine Radverkehrsanlagen.
Vielen Dank für den Hinweis. Wir hatten das bereits so ausführlich im Artikel, haben nun aber auch die Überschrift präzisiert.