Ab 2019 erhält das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) 56 Millionen Euro jährlich als Zuschuss von der Stadt. Der Grund: Zum ersten Mal seit 2010 machte das Krankenhaus Verluste. Das Geld soll vor allem in Forschung und Lehre fließen.

„Wir wollen das UKE mit dieser Investition zurück in die schwarzen Zahlen führen und wettbewerbsfähig machen“, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank von den Grünen am Mittwoch. Der Senat plant, ab 2019 das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf – zusätzlich zu den jetzigen Zuwendungen – mit 56 Millionen Euro im Jahr zu unterstützen. Der Beschluss ist die Reaktion auf die schlechte wirtschaftliche Lage der Einrichtung und soll vorerst bis 2023 gelten. 2017 machte das Krankenhaus 7,2 Millionen Euro Verlust.

Über die Hälfte des Betrages soll in Forschung und Lehre fließen. Bereits vor sechs Jahren wurde der Studiengang Humanmedizin reformiert und ein Modulsystem implementiert. Ab 2019 soll ein neuer Studiengang im Bereich Zahnmedizin starten. Die Investitionen sollen die Interdisziplinarität der Angebote stärken. Außerdem sollen mehr Studienplätze geschaffen werden. Diese berechnen sich anhand der Anzahl der Krankenhausbetten: Auf zehn Betten kommen vier Studienplätze.

Investitionen sollen Standort UKE stärken

20 Millionen Euro des Gesamtbetrags soll das Krankenhaus jährlich für Investitionen nutzen. „Die Fallpauschalen der Krankenkassen gleichen nur die Kosten der Behandlung aus, sie lassen aber keinen Raum für Investitionen in moderne Medizin“, sagt Burkhard Göke, ärztlicher Direktor des UKE. „Durch die neuen Investitionen kommt das UKE auf Augenhöhe mit privaten Anbietern“, so Göke.

Einer der Investitionsschwerpunkte ist die Digitalisierung. Bereits 2011 hatte das UKE als erstes Universitätsklinikum in Europa eine elektronische Patientenakte eingeführt. Dieses System soll modernisiert werden, zusätzlich soll die Telemedizin gestärkt werden. Darunter versteht man etwa die Behandlung über Skype.

Die Stadt unterstützt das UKE in 2018 bereits mit rund 132 Millionen Euro. Die zusätzlich versprochenen Gelder müssen noch von der Bürgerschaft beschlossen werden.

ar