Mit der anhaltenden Hitze steigt die Gefahr von Krankheitserregern in naturnahen Badegewässern. Auch der Stadtparksee in Hamburg ist betroffen. Hinweisschilder sollen Badegäste warnen.
Für Hamburg war der Mai 2018 der wärmste seit Gründung der Bundesrepublik. Doch die Hitze birgt nicht nur für Hamburgs Fische Gefahren. Ab Wassertemperaturen über 20 Grad müsse in allen naturnahen Gewässern mit Zerkarien gerechnet werden, wie Björn Marzahn, Sprecher der Umweltbehörde, mitteilte. Bisher sei jedoch nur der Stadtparksee betroffen. Hinweisschilder am Stadtparksee und Informationen der Stadt Hamburg warnen die Badegäste.
Bei sogenannten Zerkarien handelt es sich um Larven kleiner Saugwürmer, die überall auf der Welt vorkommen. Die in Mitteleuropa vorkommenden Arten verursachen beim Menschen sogenannte Badedermatitis. Dabei handelt es sich um einen juckenden Hautausschlag, der für gewöhnlich nicht gefährlich ist. Intensität und Verlauf des Ausschlags unterscheiden sich von Mensch zu Mensch. Besonders hypersensible Personen können Fieber und Schockzustände erleiden.
Mensch ist Fehlwirt
In der Regel gelten Wasservögel als Endwirt der Zerkarien. Da die Larven aber lediglich auf das Merkmal “Warmblüter” reagieren, kommt es vor, dass Zerkarien versehentlich auch die Haut des Menschen befallen. Da sie diese allerdings nicht durchdringen können, bleiben die Zerkarien in der Hautoberfläche stecken und sterben dort nach kurzer Zeit ab. Beim Erstkontakt mit den Larven erfolgt zunächst eine geringe Hautreaktion. Erst bei mehrmaligem Kontakt kommt es zu stärkeren Abwehrreaktionen.
Generell ist die Wasserqualität deutscher Badeseen gut und man kann sich bedenkenlos darin abkühlen. Wer trotzdem Angst vor einer Ansteckung mit Badedermatitis hat, für den hat das Tropeninstitut folgende Tipps parat:
- Nicht in stark bewachsenen Uferzonen baden.
- Nicht in Bereichen eines Sees baden, in denen viele Enten schwimmen.
- Vor dem Schwimmen mit wasserfestem Sonnenschutzmittel eincremen.
- Die Haut nach dem Schwimmen mit einem Handtuch abrubbeln.
- Eher in kühleren, tiefen Wasser als in seichten, warmen Stellen baden.
lk/dpa