Nach 68 Jahren stellt der Versandhändler Otto sein deutschlandweit bekanntes Printprodukt ein. Am Donnerstag wird der letzte Otto-Katalog gedruckt, der zu Spitzenzeiten in einer zweistelligen Millionenauflage erschien.
Anfang Dezember wird der letzte Otto-Katalog verschickt. Mehr als sechs Jahrzehnte war er für Millionen Haushalte in Deutschland ein wichtiges Medium, um neue Mode oder andere Waren zu bestellen. Am Donnerstag beginnt der Druck des letzten Hauptkatalogs bei der Prinovis-Druckerei in Nürnberg.
Das Handelsunternehmen Otto mit Sitz in Hamburg-Bramfeld reagiert so auf das veränderte Bestellverhalten. Dazu sagt Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands: “Unsere Kunden haben den Katalog sukzessive selbst abgeschafft, weil sie ihn immer weniger nutzen und schon längst auf unsere digitalen Angebote zugreifen. Entsprechend sagen wir jetzt ‘Tschüss’.”
Produktion und Vertrieb lohnen sich nicht mehr
Zu Spitzenzeiten wurden bis zu vier Kataloge pro Jahr mit mehr als 1.000 Seiten bei einer zweistelligen Millionenauflage verschickt. Heute bestellen dem Unternehmen zufolge mehr als 95 Prozent der Kunden im Internet. Zu den verbleibenden fünf Prozent gehören Telefonbestellungen. Das sei auch weiterhin möglich.
Ganz auf gedruckte Warenpräsentation möchte Otto nicht verzichten: Künftig sollen in unregelmäßigen Abständen Spezialkataloge zu Technik- oder Gartenprodukten produziert werden.
Eine Zeitreise durch 68 Jahre Otto-Katalog:
la/dpa