Hand mit roter HIV/AIDS-Schleife
Hand mit roter AIDS-Schleife. Foto: Andrew_Stevens_h/flickr (CC BY-2.0)

Der 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Nach aktuellen Zahlen der Gesundheitsbehörde ist die Anzahl der HIV-Neuinfizierten in Hamburg im vergangenen Jahr erneut gesunken.

Nach einer aktuellen Schätzung des Robert-Koch-Instituts ist die Anzahl der an HIV und Aids erkrankten Menschen in Hamburg erneut gesunken. Das Institut verzeichnete 2017  170 Fälle einer Neuinfizierung. 2016 waren es noch 210. Die Zahlen veröffentlichte die Gesundheitsbehörde anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember.

Hamburg habe bei der Bekämpfung des Virus bereits Erfolge erzielt, sagt Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. “Es zeigt sich, dass aktuelle medizinische Entwicklungen wie die Einführung der Präexpositionsprophylaxe zur Verhinderung einer HIV-Infektion, vor allem aber auch das gut ausgebaute und vernetzte Hilfesystem einen großen Anteil hieran haben.” Hamburg habe als erstes Bundesland eine Kooperation zur ärztlichen und sozialpädagogischen Begleitung der Vorsorge aufgebaut.

Zwei HIV-Bekämpfungsziele der UN erreicht

Die Organisation Unaids der Vereinten Nationen hat zur Bekämpfung von Aids- und HIV-Infizierungen die sogenannten “90-90-90 Ziele” festgelegt: 90 Prozent der bereits infizierten Menschen sollen wissen, dass sie mit dem HI-Virus infiziert sind. 90 Prozent der Infizierten sollen eine Behandlung erhalten. 90 Prozent sollen unter der Nachweisgrenze sein. Das bedeutet: Ihre Erkrankung ist nicht mehr übertragbar.

Hamburg hat mit seinen Bemühungen zwei dieser Ziele in diesem Jahr erreicht: Mehr als 90 Prozent der Infizierten sind in Therapie und 95 Prozent liegen unter der Nachweisgrenze. Das letzte Ziel ist noch nicht erreicht: Geschätzt elf Prozent der Infizierten in Hamburg wissen laut Gesundheitsbehörde noch nichts von ihrer Erkrankung. Das sind ungefähr 800 Personen.

„Es ist wichtig, dass HIV-Neuinfektionen möglichst frühzeitig erkannt werden, damit schwere Folgeerkrankungen vermieden und weitere Ansteckungen verhindert werden können”, sagt Prüfer-Storcks. Hamburg setze deswegen weiterhin auf ein ausgebautes Testangebot und Öffentlichkeitsarbeit. Es soll deutlich gemacht werden, dass HIV eine behandelbare Erkrankung ist.

mrk/dpa