Auch in diesem Jahr wurde der 1. Mai traditionell für Demonstrationen zum Tag der Arbeit in Hamburgs Straßen genutzt. FINK.HAMBURG hat die Demonstrationszüge des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) sowie der Antifa Altona Ost begleitet und Eindrücke gesammelt.
Im Großraum Hamburg waren gleich mehrere Demonstrationszüge angemeldet. Der DGB zog nicht nur in großer Zahl vom Dammtor bis zur Osterstraße, sondern meldete auch weitere Kundgebungen in Harburg und Bergedorf an. Auch die linksextremen Gruppen Antifa Altona Ost und der Rote Aufbau zogen mit mehr als 2.000 Menschen durch Altona über das Schanzenviertel bis nach Stellingen in die Hagenbeckstraße.
DGB-Demo in Eimsbüttel
Vom Dammtor bis zur Osterstraße: Insgesamt 7.000 Demonstrierende nahmen sowohl laut eigenen Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes, als auch laut Polizei am DGB-Demonstrationszug teil. Die Versammlung startete um 11 Uhr am Theodor-Heuss-Platz und endete am U-Bahnhof Osterstraße in Eimsbüttel.
Unter dem Motto “Europa. Jetzt aber richtig!” forderten die friedlich Demonstrierenden ein soziales und tolerantes Europa. Laut DGB solle man gerade im Zuge der Europawahl Intoleranz, Nationalismus, Rassismus und Rechtspopulismus eine Abfuhr erteilen. Zwei grundlegende Anliegen waren außerdem bessere Arbeitsbedingungen und mehr bezahlbaren Wohnraum. Begleitet wurde die Demonstration der Gewerkschaften von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und der zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne).
Auch die DGB-Jugend war gemeinsam mit den Jusos Hamburg und der Grünen Jugend zahlreich vertreten. Sie demonstrierten unter dem Motto “Mehr Raum und Zeit” nicht nur für ein solidarisches und gerechtes Europa, sondern auch für eine Mindestausbildungsvergütung und Arbeitszeitverkürzung.
Am Fanny-Mendelssohn-Platz in Eimsbüttel endete der DGB-Demonstrationszug. Dort fassten Frank Bsirske (Vorsitzender von Verdi), Katja Karger (Vorsitzende des DGB Hamburg) und Fanny Weisser (Vertreterin der DGB Jugend) die Forderungen der gesamten Demo auf einer großen Bühne in energischen Reden zusammen. Nach Angaben der Polizei wurde die störungsfreie Versammlung gegen 14.16 Uhr beendet.
Rotes-Altona-Demonstrationszug im Schanzenviertel
Im Gegensatz zur DGB wurde die Demonstration der Antifa Altona Ost „Rotes Altona – Auf zu neuen Kämpfen“ von einer Privatperson angemeldet. Der Demonstrationszug startete gegen 16.48 Uhr in Altona am Alma-Wartenberg-Platz und zog sich über die Max-Brauer-Allee durch das Schanzenviertel.
Die Organisatoren nannten insgesamt 2.500 Teilnehmende, während die Polizei sich auf maximal 2.050 Demonstrierende bezog. Inhaltlich sprachen sich die Redner allgemein gegen den Rechtsruck in Europa und insbesondere gegen die AfD aus. Die Polizei begleitete den Demonstrationszug, genauso wie den der DGB, den gesamten Tag über. Insgesamt verlief die Versammlung friedlich und endete gegen 18.13 Uhr am U-Bahnhof Sternschanze.
Dort schloss sich der Demonstrationszug der Antifa Altona Ost mit der Gruppierung Roter Aufbau Hamburg zusammen und zog um 18.47 Uhr unter dem Slogan „Gemeinsam gegen Ausbeutung – In die revolutionäre Offensive!“ mit etwa 2.500 Menschen weiter. Bis auf einige Zwischenfälle ist diese letzte Demonstration ruhig geblieben und konnte nach Angaben der Polizei um 20.49 Uhr beendet werden.
1. Mai: Einsatz der Polizei
Nach Angaben der Polizei waren über den gesamten Tag 2.040 Beamte im Einsatz. Auch eine Reiterstaffel begleitete den letzten Demonstrationszug. Zusätzlich standen Wasserwerfer zur Verfügung, die jedoch nicht gebraucht wurden. Die Hamburger Polizei wurde von Kräften aus Schleswig-Holstein, Bremen und der Bundespolizei unterstützt.
Sowohl DGB als auch Antifa und Roter Aufbau haben im Laufe ihrer Demonstrationszüge und Kundgebungen auf folgende Termine hingewiesen:
- 4. Mai 2019: “Mieten-Move” ab Rathausmarkt um 13 Uhr
- 19. Mai 2019: “Ein Europa für alle” ab Rathausmarkt um 12 Uhr
Titelfoto: Laura Bieler