Staatlicher Eingriff bei Mietpreisen: Laut einer Umfrage des NDR sind 69 Prozent der Befragten für Maßnahmen wie einen Mietendeckel in Hamburg. Das Konzept lehnen vor allem Wähler*innen von AfD und FDP ab.
Laut einer Umfrage des NDR ist eine Mehrheit der Hamburger*innen für einen staatlichen Eingriff in die Mieten in Hamburg: 69 Prozent der Befragten sehen Maßnahmen wie etwa den Mietendeckel als einen Schritt in die richtige Richtung an. 28 Prozent äußern sich in der Umfrage dagegen kritisch dem Konzept gegenüber.
Die repräsentative Umfrage gab der Norddeutsche Rundfunk beim Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap in Auftrag. Das Institut befragte im Zeitraum vom 16. bis 21. Januar 2020 insgesamt 1.002 Wahlberechtigte ab 16 Jahren in Hamburg. Anlass dafür ist die Bürgerschaftswahl am 23. Februar 2020.
Der Berliner Senat hatte den Mietendeckel im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht. Im Zuge dessen sind dort Mieten jahrelang eingefroren und Höchstmiete festgelegt worden.
Mehr Frauen als Männer für Mietendeckel
Ein ähnliches Ergebnis ergab die Umfrage bei der Fragestellung nach mehr Wohnungsbau in bestehenden Wohnvierteln. Auch dort geben 69 Prozent der befragten Personen an, dass dieser Vorschlag in die richtige Richtung gehe, während sich 27 Prozent dagegen aussprechen.
Anders fällt das Ergebnis allerdings bei der Frage nach einem Verbot von Einfamilienhäusern zugunsten von Mehrfamilienhäusern aus. Das sieht eine deutliche Mehrheit von 70 Prozent kritisch. Nur für 24 Prozent gehe das in die richtige Richtung. Das Verbot ist bereits im rot-grünen Koalitionsvertrag im Bezirk Hamburg-Nord vereinbart.
In der Umfrage sind Frauen deutlich stärker für staatliche Mietregulierungen als Männer. Insgesamt sprachen sich 76 Prozent der Frauen dafür aus, bei den Männern waren es 62 Prozent.
Ablehnung bei AfD und FDP
Bei den Anhänger*innen der Parteien kommt das Thema Mietendeckel unterschiedlich an. 97 Prozent der Wähler*innen der Linken stimmen dem Konzept zu, bei den Grünen sind es 81 Prozent und bei der SPD 71 Prozent.
Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten, die sich der CDU zuordnen, stimmen für einen Mietendeckel. Am wenigsten populär ist das Thema bei der AfD und der FDP: Dort befürworten nur 35 Prozent (AfD), bzw. 27 Prozent (FDP) der Anhänger*innen das Konzept in Hamburg.
mas/dpa
Titelfoto: www.mediaserver.hamburg.de / Geheimtipp Hamburg
Max Schulte, Jahrgang 1993, steht auf komplexe Zusammenhänge. Seine Lieblingsserie ist “Mad Men” - trotzdem gendert er seine Texte und raucht nicht. Bei einem Besuch in Bologna entdeckte der gebürtige Hammer seine Vorliebe für ungewöhnliche Arrangements, als er die Eiscremesorten Erdnuss-Karamell mit Pistazie kombinierte. Dieser Neigung blieb er bei seinem Bachelor treu und studierte Journalismus und Unternehmenskommunikation in Köln. Nebenbei arbeitete er in der PR-Abteilung des psychologischen Marktforschungsinstituts Rheingold und pendelte für ein Praktikum bei der Deutschen Post DHL Group nach Bonn. Dort brachte er ITlerinnen und ITlern das Kommunizieren bei. Das Studium der Digitalen Kommunikation an der HAW Hamburg ist da doch nur logische Konsequenz.
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