In Hamburg gibt es nur wenige Menschen, die schon gegen das neuartige Coronavirus immun sind. Das legt eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf nahe. Untersucht wurden 900 Blutproben, nur vier waren positiv. 

Im Rahmen einer Studie haben Forscher*innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) herausgefunden, dass bisher nur wenige Menschen in Hamburg gegen das neuartige Coronavirus immun sind. Rund 900 Blutspender wurden auf das Virus untersucht: Nur vier Blutproben waren positiv. Der Rückschluss, dass demnach nur wenige Menschen in Hamburg unbemerkt eine Corona-Infektion durchgemacht haben, liegt nahe. Die Blutproben stammen aus den Monaten April, Mai und Juni. Durch Antikörpertests sollten die Wissenschaftler*innen einen Eindruck von Infektionen ohne Symptome gewinnen.

Laut Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, seien die normalen PCR-Tests, die eine Infektion feststellen, nur eine Momentaufnahme. Mit Antikörpertests könne nachgewiesen werden, ob ein Mensch immun gegen das Virus ist. Nur wenn genügend Menschen immun sind, hätte das Virus weniger Möglichkeiten sich auszubreiten. „Solange es keine Anhaltspunkte für eine bereits vorhandene Immunität unter der Bevölkerung oder einen zugelassenen Impfstoff gibt, ist es weiterhin wichtig, sich an Hygiene- und Abstandsgebote zu halten, um die Ausbreitung des Virus einzugrenzen.”

Erkältungssymptome würden nicht auf Corona hinweisen

„Blutspender sind kein 1:1- Abbild der Hamburger Bevölkerung, aber sie können uns einen guten Anhalt über die unbemerkten Infektionsverläufe geben”, erklärte Sven Peine, Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin, am Dienstag. Leichte oder unspezifische Erkältungssymptome seien in den letzten Monaten kein Hinweis auf Corona gewesen. Die Gesundheitsbehörde beauftragt das UKE die Studie zu wiederholen. Mit einem vierwöchigem Abstand testen die Forscher*innen weitere Blutproben.

mel/dpa

Titelfoto: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf