
Prügeleien, aufgehängte Schweineköpfe und Sachschäden: Rund um das Nordderby St.Pauli gegen Rostock kam es zu einem Großeinsatz der Polizei. Vor allem Fans von Hansa Rostock sorgten für Unruhe – obwohl sie gar nicht im Stadion waren.
Das Nordderby der Fußballclubs FC St. Pauli und Hansa Rostock am Sonntag erhitzte die Gemüter schon vor Anpfiff: Unbekannte hängten am Sonntag in der Nähe des Millerntorstadions einen Schweinekopf auf. Daneben war ein Banner mit dem Schriftzug “Paulischweine!!!” befestigt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag trafen zudem in der Otzenstraße Fans beider Vereine aneinander, wie die Polizei auf Anfrage von FINK.HAMBURG bestätigte. Ein Rostock-Fan wurde mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
Erstmals seit 2012 trafen die in Fußballkreisen als Erzrivalen eingestuften Vereine FC St. Pauli und Hansa Rostock (Endergebnis 4:0) wieder aufeinander. Die Polizei stufte die Begegnung im Vorhinein als Hochriskospiel ein. Dementsprechend groß war das Polizeiaufgebot: Insgesamt 1500 Polizist:innen standen bereit, auch aus anderen Bundesländern.
Straße statt Stadion
Eigentlich waren gar keine Rostock-Anhänger:innen in Hamburg erwartet worden. Die Fanszene hatte auf das Kartenkontigent von 2000 Tickets verzichtet, um gegen die 2G-Regel im Millerntor zu protestieren. Dennoch machten sich Anhänger:innen auf dem Weg nach Hamburg. Die Polizei stoppte am Sonntag etwa 60 Hansa-Ultras am Bahnhof in Thesdorf (Kreis Pinneberg) sowie 60 weitere Anhänger:inen am Hamburger Haupbahnhof. Außerdem schickten die Beamt:innen mehrere Rostocker Fans zurück, die mit dem Auto angereist waren. Einige hundert Personen schafften es dennoch in die Hansestadt und stifteten Unruhe.
Polizei verhindert Eskalation am Stadion
Auf der Reeperbahn verhinderte die Polizei eine Auseinandersetzung. Die Beamt:innen stoppten eine Gruppe von 200 bis 300 Hansa-Fans, die in die Nähe des Millerntors gelangen wollten. Gleichzeitig hatten St.Pauli-Ultras vergeblich versucht, aus dem Stadion heraus zu den gegnerischen Fans zu kommen. Ingesamt nahm die Polizei am Sonntag mehrere hundert Menschen in Gewahrsam.
dpa/wyn
Einem der eloquentesten Rhetoriker Deutschlands die Sprache verschlagen? Hat Wyn Matthiesen, Jahrgang 1996, bereits geschafft. An seinem ersten Tag als Praktikant beim „Stern“ erklärte er Gregor Gysi die „Swipe Up“-Funktion bei Instagram und ließ den Politiker mit einem Wisch staunend zurück. Immer mit Handy und MoJo-Equipment ausgestattet, interviewte der mobile Reporter für „Spiegel“ und „Stern“ bereits Verschwörungstheoretiker auf Anti-Corona-Demos, Bestatter im Pandemie-Alltag und Remote Worker auf Gran Canaria. Zuvor studierte er PR in Kiel. Grauen Beton und rauen Jargon schätzt er nicht nur an seiner Heimat Dortmund-Dorstfeld, sondern auch in den Texten seines Lieblingsrappers Trettmann. (Kürzel: wyn)