Der Naturschutzbund fordert erneut in Hamburg ein dauerhaftes Böllerverbot. In der Hamburgischen Bürgerschaft wurde am Mittwoch über ein Feuerwerksverbot im Bereich der Innenstadt diskutiert.
Jährlich grüßt das Böller-Thema. Der Naturschutzbund (Nabu) führt in einer Pressemitteilung mehrere Argumente an, weshalb ein Verbot von privatem Silvester-Feuerwerk in Hamburg eingeführt werden solle. „Die Abschaffung des Silvesterfeuerwerks hat viele positive Effekte für Mensch, Tier und Umwelt. Die Bürgerschaft sollte sich deshalb auf ein dauerhaftes Verbot von privatem Feuerwerk in Hamburg einigen“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg.
Hamburgische Bürgschaft für Böllerverbot
Die Forderung des Nabu wurde an diesem Mittwoch in der Hamburgischen Bürgschaft mit in die Tagesordnung aufgenommen. Grüne und SPD rufen die Hamburger Bürger auf, dieses Jahr zurückhaltend mit Silvesterböllern umzugehen und verantwortungsvoll zu handeln. Beide Parteien der Bürgschaft fordern den Senat auf, in diesem Jahr an Silvester in einigen Bereichen der Hamburger Innenstadt ein Feuerwerksverbot einzuführen. Dieses würde Jungfernstieg, Rathausmarkt und Binnenalster betreffen. Laut Barbara Ketelhut, Pressesprecherin der Hamburgischen Bürgerschaft, wird der Senat die Umsetzung dieses Antrags bis zur letzten Sitzung im Dezember prüfen.
Vor zwei Jahren wurde das Böllerverbot in Hamburg nicht umgesetzt. Beim Jahreswechsel 2020/2021 war hingegen Corona-bedingt kein privates Feuerwerk an Silvester in Hamburg erlaubt. Dieses Verbot hatte einen bedeutenden Einfluss auf den angefallenen Müll. Laut Nabu hat die Hamburger Stadtreinigung beim letzten Jahreswechsel 65 Prozent weniger Müll eingesammelt als 2020.
Böllerverbot zum Schutz der Umwelt
Der Nabu möchte ein langfristiges Verbot einführen – ein Verbot, das auch nach der Pandemie noch gültig ist. Um einen langfristigen Beschluss fassen zukönnen, wird die Hamburgische Bürgschaft zum Jahreswechsel die durch Feuerwerk entstandene Belastung der Rettungskräfte, sowie die Auswirkungen auf die Umwelt und die Entsorgungslasten analysieren.
„Die Tradition des Böllerns ist mittlerweile aus der Zeit gefallen. Klimakatastrophe und Artensterben erfordern ein Überdenken unserer Gewohnheiten“, sagte Malte Siegert am Mittwoch.
maw/dpa