Ok Kid, Laith Al-Deen und Afrob: Einige der Künstler:innen, die heute in der Barclays-Arena auftreten, um Spenden für Kulturschaffende zu sammeln, die unter den Folgen der Coronapandemie leiden. Auch von zu Hause aus kann man dabei sein.
Die Künstlerinitiative All Hands On Deck veranstaltet am Dienstag in der Barclays-Arena ein Benefizkonzert, bei dem 50 Bands und Musiker:innen auftreten – darunter Roger Reckless, OK Kid, Bruckner, Revolverheld, Alicia Awa, Afrob und Laith Al-Deen. Die Konzerthalle wird allerdings fast leer bleiben. Die Veranstalter:innen hatten zuvor lediglich 500 Tickets verlost. Über zwei Live-Streams wollen sie Spenden für zwei Künstlerinitiativen generieren.
Das Konzert wird live und kostenlos über die Streaminganbieter Amazon Music und Twitch.tv gezeigt. Die Show wird etwa acht Stunden laufen und startet um 16 Uhr. Der Sänger Wincent Weiss, bekannt aus der Show “Deutschland sucht den Superstar”, wird beim Konzert sein Moderationsdebüt geben. Dabei stehen ihm der deutsch-amerikanische Fernsehmoderator Steven Gätjen und die Musikmoderatorin Alisha Morgenstern zur Seite. Moderator:innen und Künstler:innen verzichten auf eine Gage. So gehen alle Spendeneinnahmen an zwei Künstlerinitiativen.
Künstler:innen für Kunstschaffende
Das Benefizkonzert All Hands On Deck fördert die Initiativen Coronakünstlerhilfe, Handforahand, 1st Class Session e.V. und Ohne Kunst und Kultur wird’s still e.V.. Diese setzen sich für Menschen ein, die wegen der coronabedingten Einschränkungen im Kulturbereich finanzielle Unterstützung benötigen. Damit sind sowohl Künstler:innen, als auch Mitarbeitende in Kulturstätten, wie zum Beispiel Tontechniker:innen oder Bühnenbildner:innen gemeint.
Schon im Mai 2021 hatten sich Künstler:innen zusammengeschlossen, um ein Benefizkonzert zu organisieren. Das Konzert fand auf dem Hausboot von Sänger Olli Schulz und Webdesigner Fynn Kliemann statt, der vor allem für sein Kreativprojekt Kliemannsland bekannt ist. Damals zeigten die Veranstalter:innen das Konzert ebenfalls online und sammelten 135.000 Euro Spenden. Nun soll das Konzertkonzept wiederholt werden: allerdings in größerem Rahmen in der Barclay Arena.
bros/dpa
Lilly Brosowsky, 1994 ist im Schatten der Zugspitze aufgewachsen: in Garmisch-Partenkirchen. Der Höhenlage ist sie lange treu geblieben, hat mal auf 3.640 Meter Höhe in La Paz als Barkeeperin gearbeitet, mal Waliser Schwarznasenschafen auf einer Hochhausalm in München die Klauen geschnitten. Nach sieben Jahren in München musste sie im flachen Hamburg erst einmal lernen, dass sie in einer Bäckerei fragend angeschaut wird, wenn sie Fleischpflanzerlsemmeln bestellt. Dabei ist sie kulinarisch durchaus aufgeschlossen: Als Volontärin kostete sie für „Mit Vergnügen“ bereits kandierte Heuschrecken. Für das Stadtmagazin schrieb sie unter anderem über die Münchner Szene. Als sie den Hype eines Clubs kritisch kommentierte, wurde sie von der „Süddeutschen Zeitung“ auf Instagram zitiert. Vor ihrem Volontariat hat Lilly einen Bachelor in Literaturwissenschaften und einen in Philosophie gemacht. Sie wünscht sich für die Zukunft Feminist:innen wie Sophie Passmann wegen ihrer progressiven Ansichten zu interviewen. (Kürzel: bros)