Eingangsbereich Childhood-Haus Hamburg
Unter der Trägerschaft des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) entstand das Childhood-Haus Hamburg gemeinsam mit der World Childhood Foundation sowie in Kooperation mit dem Hamburger Senat. Foto: UKE

Hamburg hat ein neues Kompetenzzentrum für Kinderschutz. Das Childhood-Haus soll eine Anlaufstelle für Mädchen und Jungen sein, die Misshandlungen, sexualisierte Gewalt oder Vernachlässigung erlebt haben.

Ein Leuchtturm-Bücherregal, ein Holzschiff und die wichtigsten Vertreter:innen der beteiligten Organisationen: In kleiner Runde eröffnete am Montag das neue Kompetenzzentrum für Kinderschutz am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Das Childhood-Haus soll für Kinder und Jugendliche, die Opfer oder Zeuge von Misshandlungen, sexualisierter Gewalt oder Vernachlässigung geworden sind, einen geschützten Raum bieten. Geschultes Fachpersonal untersucht, berät und befragt die Mädchen und Jungen fachübergreifend und in einer kindgerechten Umgebung.

Aufenthaltsraum des Childhood-Haus mit Leuchtturm-Bücherregal und Holz-Schiff
Das Childhood-Haus bietet Kindern und Jugendlichen einen Schutzraum, in dem sie gebündelt und kindgerecht untersucht, befragt und beraten werden. Foto: UKE

„Kinder sollen frei von Gewalt aufwachsen”

Die Trägerschaft des UKE, der Hamburger Senat und die World Childhood Foundation Deutschland haben das Childhood-Haus in Hamburg gemeinsam möglich gemacht. Zur Eröffnung waren neben Verantwortlichen des UKE und der Childhood Fundation auch Melanie Leonhard, Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, und Justizsenatorin Anna Gallina vor Ort.

„Kinder sollen frei von Gewalt aufwachsen“, sagt Leonhard bei der Eröffnung. In Fällen, in denen das Wohl der Kinder gefährdet seien, müssten alle Beteiligten, von medizinischen Experten bis hin zum Jugendamt, sehr aufmerksam hinsehen. Der Schutz der Kinder stehe an vorderster Stelle. “Mit der Eröffnung setzt Hamburg ein Zeichen, dass Kinderschutz in gemeinsamer Verantwortung weiterentwickelt wird“, so Leonhard weiter.

Alles unter einem Dach

Bisher untersuchte das Personal des Kinderkompetenzzentrum vom Institut für Rechtsmedizin des UKE Kinder und Jugendliche, die Gewalt erfahren haben. Allein 2020 seien dies fast 850 Untersuchungen gewesen. Für weitere Beratungen und Gespräche mussten die Kinder dann andere Stellen besuchen. 

Das Childhood-Haus soll nun zentrale Anlaufstelle für betroffene Kinder und Jugendliche in Hamburg sein. Untersuchungen, Beratung und Befragungen – alles unter einem Dach. Eine sozialpädagogische Fachkraft koordiniert die verschiedenen Schritte und ist als erste Ansprechperson da. „Dadurch, dass die betroffenen Kinder nur einen Ort aufsuchen müssen, reduzieren wir die Belastung der Kinder so weit wie möglich”, sagt Justizsenatorin Anna Gallina. Mit dem Childhood-Haus wolle man zudem die beteiligten Stellen stärker und schneller miteinander vernetzen und abstimmen. 

Untersuchungsraum Childhood-Haus
Im Untersuchungsraum im Childhood-Haus werden betroffene Kinder und Jugendliche von geschulten Fachpersonal behandelt. Foto: UKE

Bei Ermittlungsverfahren können die Befragungen der Polizei und Justiz im Childhood-Haus aufgezeichnet und ins Gericht übertragen werden. Damit wolle man die Kinder und Jugendlichen vor weiteren Traumata schützen. Außerdem blieben ihnen mehrfache Aussagen bei einem möglicherweise folgenden Gerichtsprozess erspart. Auch Familiengerichte können im Childhood-Haus Anhörungen und Befragungen von Kindern und Jugendlichen durchführen.

Mehr Gewalt gegen Kinder während der Coronapandemie

“Die Gewalt an Kindern und Jugendlichen hat im Coronajahr 2020 nochmals zugenommen”, so Justizsenatorin Gallina. Kontrollinstanzen wie Schulen oder Kitas fehlten. Das neue Kompetenzzentrum sei nicht wegen der Coronapandemie eröffnet worden, sagt Stefanie Gerling von der Pressestelle des UKE. Es komme aber zum passenden Zeitpunkt.

Wenn du den Verdacht hast, ein Kind oder ein Jugendlicher in deinem Umfeld könnte misshandelt oder vernachlässigt werden, kannst du dich an das Childhood-Haus in Hamburg wenden. Telefonisch ist die Einrichtung rund um die Uhr unter 040 – 334 601 334 erreichbar. Montags bis Freitags sind von 9 bis 17 Uhr Kinder- und Jugendärzt:innen, Rechtsmediziner:innen sowie sozialpädagogische Case-Manager:innen vor Ort. Bei Bedarf stehen sie beratend zur Seite und können sofort eingreifen.

api/dpa

Seit Alina Pinckvoß, Jahrgang 1999 mit „Linas Finanztagebuch“ bei Instagram über Ihren Weg in die Welt des Geldes berichtet, wollen Leute Anlagetipps von ihr. Dabei hat sie zum Beispiel von Kryptowährungen und Aktien keine Ahnung, sagt sie. Mit sozialen Medien dagegen kennt sie sich aus, der Journalismus ist ihr Ziel. Für die „Küchenschlacht“ im ZDF schrieb sie Moderationskarten für Johann Lafer, an der UE Hamburg studierte sie Communication & Media Management. Ihr T4-Bus schaffte es beim letzten Mal leider nicht mehr durch den TÜV, aber Alina ist weiterhin gerne unterwegs. Sie studierte in Madrid, ist schon in Südafrika von einer Brücke gesprungen (mit Gummiseil) – und zwei Tage später aus einem Flugzeug (mit Fallschirm). Am liebsten ist sie aber immer noch da, wo sie geboren wurde: In Deutschlands Norden. Kürzel: api