Menschen auf dem Weihnachtsmarkt am Rathausmarkt mit Masken
Die Weihnachtsmarkt-Betreiber:innen sind nicht zufrieden mit dem diesjährigen Geschäft. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Die Weihnachtsmärkte in Hamburg sind in vollem Gange. Doch die Geschäfte laufen zäh. Corona-Regeln und Impfkontrollen trüben die fröhliche Weihnachtsstimmung. Ein kostspieliger Rückschlag für die Betreiber:innen.

Die Bilanz ist nicht gut: In Norddeutschland durften die Weihnachtsmärkte zwar öffnen, doch der Verkauf läuft zäh. Corona-Regeln und die damit verbundenen Kontrollen schrecken zu viele Besucher:innen, sagen die Betreiber:innen.

Bis zu 80 Prozent weniger Umsatz als 2019

Robert Kirchhecker ist Präsident des Schaustellerverbandes Hamburg von 1884. Er betreibt die Weihnachtsmärkte auf dem Gerhard-Hauptmann-Platz und in der Spitaler Straße. Letzter ist frei zugänglich und kann auch ohne Impf- beziehungsweise Genesenennachweis oder aktuellen Corona-Test besucht werden. Lediglich für die Glühweinstände und Essensbereiche gilt 2G. Essen kaufen geht immer, vor Ort verzehren nur geimpft oder genesen.

“Das ist eine volle Katastrophe, weil die Leute nicht gewillt sind, sich noch einmal komplett kontrollieren zu lassen”, sagt Kirchhecker. Gerade an den eigentlich frei zugänglichen Essensständen mit 2G-Essensbereichen sei deutlich weniger los als noch im Jahr 2019. So lägen die Umsätze bei einigen Schausteller:innen nur bei rund 20 Prozent im Vergleich zu 2019. Andere kämen immerhin auf etwa 70 Prozent der Einnahmen im Vergleich zur letzten coronafreien Saison. “Im Durchschnitt haben wir etwa 40 Prozent des Umsatzes aus 2019”, sagt Kirchhecker.

Mehrfache Kontrollen

In komplett eingezäunten Weihnachtsmärkten wie dem Santa Pauli Weihnachtsmarkt oder auf Teilen des historische Weihnachtsmarkts auf dem Rathausmarkt werden die Besucher:innen am Eingang auf 2G kontrolliert. Durch die Eingangskontrollen würden viele Besucher:innen nicht – wie vor Corona – von Weihnachtsmarkt zu Weihnachtsmarkt ziehen. Kirchhecker geht davon aus, dass nur etwa die Hälfte der sonst üblichen Besucher:innen auf den Hamburger Weihnachtsmärkten unterwegs sein.

Außerdem sei der Kostenaufwand durch weiteres Personal für die Kontrollen enorm. “Allein die Ordner für meine zwei Märkte kosten rund 100.000 Euro”, sagt Kirchhecker. Bei deutlich geringerem Umsatz sei das nicht wirtschaftlich. “Eigentlich wäre es für uns als Betreiber besser gewesen, die Märkte schon zu schließen. Aber wir haben eine Verpflichtung der Stadt und eine Verantwortung den Beschickern gegenüber», so der Verbandspräsident.

api/dpa