Rechte Räume, Spuren von Rassismus im Städtebau, der Flakbunker
Der Stadtrundgang "Rechte Räume" führt auch am Flakbunker vorbei. Foto: Sarah Böse

Wo werden in Hamburg Kolonialgeschichte, institutioneller Rassismus und rechte Ideologien im Städtebau sichtbar? Diese Frage beantworten Expert*innen bei einer Stadtführung am Wochenende.

Am Samstag und Sonntag führen Stephan Trüby und Philipp Krüpe mehrere Stunden durch Hamburg und zeigen dabei Relikte von rechtsextremistischer Ideologie im Stadtbild und in der Baukultur. Die beiden Architekten sind Teil des Forschungsprojekts „Rechte Räume“ der IGmA und Universität Stuttgart.

Hierfür bieten sie neben Stadtrundgängen auch einen (digitalen) Atlas an, um Spuren von postkolonialem Rassismus, Nationalsozialismus und antisemitischen und extrem rechten Ideologien nach 1945 sichtbar zu machen.

Kooperation mit Kampnagel und Goethe-Institut Hamburg

Nach Touren in Berlin, Mannheim, München, Nürnberg und Frankfurt am Main geht das Forschungsprojekt nun in Kooperation mit Kampnagel und dem Goethe-Institut Hamburg den baulichen Spuren rechter Ideologie und Geschichte in Hamburg auf den Grund.

Dafür arbeiten Expert*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen aus Hamburg zusammen.

Die kostenlosen Stadtrundgänge finden auf Deutsch statt und starten jeweils um 11 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich. Das Publikum wird mit dem Bus zwischen den verschiedenen Stationen hin- und hergefahren. Auch für Rollstuhlfahrer*innen soll der Stadtrundgang geeignet sein.

Rechte Räume: Die Touren der Sadtrundgänge.
Rechte Räume: Die Touren der Sadtrundgänge. Foto: Kampnagel

Dem Rassismus auf der Spur

  • Samstag, 18. Juni
    Die geführte Tour verläuft über den Hamburger Hafen und am Bismarck-Denkmal vorbei zum Flakbunker am Heiligengeistfeldes. Das 76er-Denkmal (Kriegerdenkmal am Dammtordamm) und die Sophienterrassen sind weitere Stationen, bevor es zurück zu den Gebäuden der Kulturfabrik Kampnagel geht. Unterwegs bringen Expert*innen – darunter Wissenschaftler*innen zu postkolonialer Geschichte und Künstler*innen – wie Tania Mancheno, Volker Weiß, Claas Gefroi und Sophia Hussain den Teilnehmenden recherchierte Stadtgeschichte nahe.
  • Sonntag, 19. Juni
    Der Rundgang führt ausgehend von Kampnagel zunächst in die Hamburger Innenstadt. Von dort aus geht es zum Hochhaus Hamburg Süd, weiter über das Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Hamburg-Jenfeld zum Tatort Halskestraße in Billbrook, wo ein Brandanschlag auf ein Übergangsheim für Flüchtlinge in der stattfand. Die Tour endet auf dem Gelände der Kulturfabrik. Stadtraum-Expert*innen Claas Gefroi, Tina Hartmann, Anke Schwarzer, Vanessa Vu und Minh Thu Tran geben vielseitige Einsichten.

juk