Polizeieinsatz beim Hamburg-Derby.
Polizeieinsatz beim Hamburg-Derby. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Nach dem 108. Hamburg-Derby ist gegen einen Bundespolizisten ein Strafverfahren eingeleitet worden. Grund ist ein Video, das ein massives Vorgehen gegen Fans zeigt. Insgesamt wurden 47 Personen in Gewahrsam genommen.

Nach dem Hamburger Stadt-Derby der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV (3:0) ist es laut Polizei weitgehend ruhig geblieben. Bei dem gesamten Polizeieinsatz seien 47 Personen in Gewahrsam genommen, dazu kämen zwölf Identitätsfeststellungen, hieß es in einer Mitteilung vom späten Freitagabend. Fünf Polizisten seien verletzt worden. Insgesamt waren 1445 Beamte während des Derbys im Einsatz.

Für Diskussionen sorgte ein Video auf Twitter. Es zeigt, wie Polizist*innen massiv gegen Fans des Derbysiegers vorgegangen waren. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie mehrere Menschen von Polizisten auf dem Boden fixiert werden. Ein Beamter schlägt auf einen am Boden liegenden Mann ein, während ein anderer dessen Beine fixiert. „Diese Videos sehen nie schön aus“, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün, „aber das macht kein Kollege aus Spaß“.

Gegen den Beamten der Bundespolizei sei Anzeige erstattet und ein Strafverfahren eingeleitet worden, so Polizei-Sprecher Thilo Marxsen am Sonntag. Die Prüfung der Recht- und Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme dauere an. Der Beamte in dem Video sei ein Bundespolizist.

Hintergrund der Ausschreitungen waren 150 maskierte St. Pauli-Anhänger*innen, die vor Beginn des Spiels auf einen Marsch von 3500 Fans des Hamburger SV zugelaufen waren. „Das war eine gezielte Aktion“, so Levgrün. Die Polizei sei dazwischengegangen, um einen Angriff auf die HSV-Fans zu verhindern. Es habe Hinweise darauf gegeben, dass St. Pauli-Fans versucht hätten, Beamte anzugreifen.

Kritik an Polizei nach Ausschreitungen

Vor allem von den St. Pauli-Fans gab es heftige Kritik an dem Vorgehen der Polizei. Auch der Verein selbst fordert Aufklärung über das Auftreten der Beamten, das angesichts der vorliegenden Videos und Augenzeugenberichte unverhältnismäßig gewesen sei und bei dem Menschen verletzt wurden. “Der Verein steht im Austausch mit dem Fanprojekt, um weitere Informationen zu den Vorfällen zu sammeln und diese dann zu bewerten”, heißt es in der Stellungnahme des Vereins.

Die Fans des 1. FC Union Berlin zeigte sich solidarisch gegenüber den St. Pauli-Anhänger*innen: Bei dem Sonntagsspiel gegen Borussia Dortmund entrollten sie ein Banner mit der Aufschrift “FCSP-Fans wehrlos am Boden. Doch die Bullen toben”.

stm/dpa

Stine „die Maschine“ Schumacher hat ihren Spitznamen durch ihre hervorragenden Reflexe im Tor bekommen. Seit zwölf Jahren spielt sie Fußball, verlagerte ihre Karriere dann aber doch lieber in die Öffentlichkeitsarbeit von Eintracht Braunschweig. In der Abteilung absolvierte sie im Rahmen ihres Bachelorstudiums Kommunikationsmanagement ein Praktikum. Aber Fußball ist nicht ihre einzige Leidenschaft: Die 1999 geborene Harsefelderin ging nach dem Abitur als Au Pair nach Italien – auch um ihrem Lieblingssänger Eros Ramazzotti etwas näher zu sein. Dort vertiefte sie ihr Interesse am Fotojournalismus. Bei der Orangenschlacht in Ivrea oder beim Kochen mit der Gastfamilie – immer war die Kamera dabei. Was kann Stine eigentlich nicht? Ganz einfach: lügen. Nicht mal zur Not. Kürzel: stm