Ein Streufahrzeug fährt durch Hamburg. Aktuell herrscht Glatteisgefahr.
Ein Streufahrzeug verteilt Streugut auf dem Hamburger Jungfernstieg. Foto: Markus Scholz/dpa

Am Montag sorgte Glatteis in Hamburg für Turbulenzen. Die Polizei meldete mehr als 200 Unfälle, alleine im Universitätsklinikum Eppendorf wurden über 60 Patient*innen nach Glatteisunfällen eingeliefert. 

Montag kam es in Hamburg tagsüber zu Blitzeis und anhaltender Glätte durch gefrierenden Regen. Bereits am Vormittag habe es mehr als 200 Straßenunfälle und Stürze auf den glatten Straßen gegeben, teilte die Hamburger Feuerwehr mit. Polizei, Feuerwehr und Krankenhäuser hatten den Tag über alle Hände voll zu tun. Alleine im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) habe es mehr als 60 unfallchirurgische Patient*innen nach Glatteisunfällen gegeben, teilte eine UKE-Sprecherin mit. Die meisten davon waren zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs und auf den glatten Straßen und Wegen gestürzt. Prellungen, Knochenbrüche oder Kopfplatzwunden zählten zu den häufigsten Verletzungen.

Hohes Einsatzaufkommen in Hamburg

Wegen des Glatteises war die Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt. “Alle unsere Rettungswagen sind im Dauereinsatz”, teilte die Hamburger Feuerwehr mit. Auch Hilfsorganisationen und ein privater Rettungsdienstleister hätten zusätzliche Rettungswagen für Notfälle zur Verfügung gestellt.

Zudem sei an der Budapester Straße eine Turnhalle als zentrale ärztliche Sicherungsstelle für chirurgische Notfälle eingerichtet worden. Die Krankenhäuser der Stadt seien wegen der zahlreichen Verletzten komplett ausgelastet. “Unsere dringende Bitte: Bleiben Sie drinnen und wählen Sie den Notruff 112 nur bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen”, so Sprecher*innen von Polizei und Feuerwehr.

Warnungen schon am Morgen

Schon am Morgen warnten die Hamburger Polizei und Feuerwehr auf Twitter vor den glatten Straßen und rieten, wenn möglich zuhause zu bleiben. Unnötige Wege sollten auf jeden Fall vermieden und, wenn möglich, schienengebundene öffentliche Verkehrsmittel statt Autos und Fahrräder verwendet werden.

Trotz Räumarbeiten Glatteis in Hamburg

Die Hamburger Stadtreinigung war seit zwei Uhr nachts im Winterdienst-Einsatz: Einsatzkräfte sicherten Bushaltestellen und Zebrastreifen mit Mittelinseln und streuten wichtige Fahrbahnen, ein ausgewähltes Netz an Radwegen und wichtige anliegerfreie Gehwege. Besonders betroffen von Eisregen waren laut Stadtreinigung Rad- und Fußwege sowie Fahrbahnen mit Kopfsteinpflaster.

Besserung in Sicht

Die amtliche Unwetterwarnung vor Glatteis bestand laut Deutschem Wetterdienst bis 14 Uhr. Im Laufe des Tages zieht eine Warmfront von Westen in Richtung Nordosten des Landes, in Hamburg sind in den nächsten Tagen Temperaturen bis zu sechs Grad vorhergesagt.

lin/dpa