Hamburg Grundwasser: Ein Wassertropfen an einem Wasserhahn. Foto: Pexels
Hamburg Wasser zieht Bilanz zur Grundwasserversorgung. Foto: Pexels

Ein verregneter Februar und heiße Sommertage: Am gestrigen Mittwoch präsentierte Hamburg Wasser die Bilanz der Niederschlagsmengen. Hamburgs Grundwasser bleibe konstant – trotzdem solle gespart werden.

Der Grundwasserversorger Hamburg Wasser hat am gestrigen Mittwoch die Bilanz des hydrologischen Jahres 2021/2022 präsentiert. Geschäftsführer Ingo Hannemann zufolge sei die Wasserversorgung in Hamburg auch langfristig gesichert, trotz steigender Temperaturen und zunehmender Winterniederschläge als Folgen des Klimawandels.

Zunahme der Winterniederschläge

Laut Daniel Petry, Experte für Wasserwirtschaft beim Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW), würden sich in aktuellen Klimaprojektionen zeigen, dass nahezu über alle Klimaszenarien hinweg von einer Zunahme der Winterniederschläge ausgegangen wird. Das sei vor allem für die Grundwasserneubildung wichtig, denn Grundwasser bestehe hauptsächlich aus Regenwasser, das im Boden versickert. “Im Trend sagen die allermeisten Prognosen gleichbleibende bis leicht steigende Grundwasserneubildungsraten bis ins Jahr 2100 voraus”, so Petry. Er weißt außerdem darauf hin, dass diese Aussage für den langjährigen Durchschnitt gelte.

Überdurchschnittlich nasser Winter

Obwohl die Niederschläge im hydrologischen Jahr 2021/2022 sehr unregelmäßig gefallen sind, bewegt sich nach Messungen der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Fuhlsbüttel die Jahresniederschlagsmenge von 750 Millimetern auf exakt dem Durchschnittswert seit 1891. Damit liegt sie nur knapp unter dem Vergleichswert der letzten 30 Jahre (770 Millimeter). Das für die Neubildung besonders relevante hydrologische Winterhalbjahr sei Hannemann zufolge mit einer Niederschlagssumme von 404 Millimeter überdurchschnittlich nass. Gegenüber dem Durchschnittswert der Jahre 1991-2020 legten die Niederschlagswerte zwischen November 2021 und April 2022 um gut 15 Prozent zu.

Der Februar 2022 war mit 153 Millimeter Niederschlag der bislang nasseste Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und dreimal nasser als sonst.

Neuer Hitzerekord im Juli

Der Sommer in Hamburg war 2022 sehr heiß: Insgesamt zehn Tage mit über 30 Grad Celsius wurden gemessen. Am 20. Juli 2022 meldete die DWD-Wetterstation in Fuhlsbüttel 39,1 Grad Celsius und. Trotzdem korrelierten die heißen Tage nicht mit höherem Wasserverbrauch.

“In diesem Jahr gab es keinen einzigen Tag, an dem wir mehr als 400.000 Kubikmeter Trinkwasser abgegeben haben”, so Hannemann von Hamburg Wasser. “Wir können nicht abschließend sagen, was die Zurückhaltung in diesem Jahr bewirkt hat, aber das Beispiel zeigt: Wassersparen ist ohne Komforteinbuße möglich – auch im Sommer.”

Weiter Wasser sparen

Hannemann zufolge müsse genau beobachtet werden, wie sich die Ressource Wasser und ihre Nutzung entwickle und welchen Einfluss der Klimawandel künftig noch haben könne. Auch der Hamburger Umweltsenator Jens Kerstan sagt, seine Behörde müsse intensiv daran arbeiten, Hamburg auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.

Hamburg Wasser spricht sich weiterhin fürs Wassersparen aus. Der Verbrauch der öffentlichen Wasserversorgung sei zwar seit 1990 um gut 20 Prozent gesunken, allerdings steige der Bedarf in anderen Sektoren, beispielsweise in der Landwirtschaft.

fra