Winterzeit ist Spielezeit. Ob in der WG-Küche, mit der Familie oder den besten Freunden: Gesellschaftsspiele gehen immer. Falls ihr noch nicht wisst, was ihr spielen wollt – wir haben für euch eine Auswahl zusammengestellt.
Titelbild: RachH/pixabay
Draußen ist es kalt und früh dunkel – perfekte Voraussetzungen, um mit ein paar Freund*innen und heißen Getränken einen gemütlichen Spieleabend zu verbringen. Jedes Jahr kommen neue Gesellschaftsspiele auf den Markt, aber auch ältere werden gerne wieder rausgekramt.
Die FINK.HAMBURG-Redaktion hat ihre Lieblinge an Gesellschaftsspielen aus den letzten zehn Jahren zusammengestellt. Als Abwechslung vom Alltag fliegt ihr mit der Rakete durchs Weltall, stöbert Spione auf oder kämpft gegen Monster, die euch in einem Verließ den Weg versperren.
“Top Ten” – Von Mist bis Einhorn
Das Spiel in einem Satz: Bei “Top Ten” geht es um Mist und Einhörner – oder so ähnlich.
Für: Kreative Freundesgruppen
Und nun genauer: Alle Mitspieler*innen ziehen verdeckt eine Zahlenkarte von eins bis zehn. Dann wird ein*e Startspieler*in ausgewählt. Diese*r muss dann eine Aufgabenkarte ziehen und vorlesen. Die Herausforderung: sich kreative Antworten zu einer gestellten Frage ausdenken, und diese auf einer Skala von eins (Mist) bis zehn (Einhorn) richtig einordnen.
Auf der Karte könnte zum Beispiel stehen: “Du machst deinem Partner einen Heiratsantrag.” Alle Spieler*innen müssen sich nun eine Antwort ausdenken, die zu der Intensität ihrer zuvor gezogenen Zahl auf der Skala passt.
Hat ein*e Spieler*in eine niedrige Zahl gezogen, könnte die Antwort lauten: “Ich schreibe meinem Partner eine Whatsapp-Nachricht und frage, ob wir heiraten wollen” – das wäre also Mist. Ein Einhorn, also eine hohe Zahl auf der Skala, wäre dann wahrscheinlich der Privatstrand auf den Malediven mit Abendessen und Antrag.
Nachdem alle Mitspieler*innen ihre Antworten abgegeben haben, muss der*die Startspieler*in nun versuchen, diese in die richtig aufsteigende Reihenfolge zu bringen. Das ist nicht immer einfach – aber immer lustig.
Die Details: Geeignet ist das Partyspiel für Personen ab zwölf Jahren und kann mit vier bis neun Personen gespielt werden. Eine Partie dauert circa 30 Minuten.
“Sounds Fishy” – Finde die Wahrheit
Das Spiel in einem Satz: In “Sounds Fishy” wird die Person gesucht, die die Wahrheit sagt, während alle anderen Mitspieler*innen sich lustige Antworten ausdenken und diese versuchen, überzeugend als Wahrheit verkaufen.
Für: Ideenreiche Köpfe und gute Bluffer
Und nun genauer: In vielen Spielen geht es darum, den*die Lügner*in zu finden. Hier geht es darum, den herauszupicken, der die Wahrheit spricht.
Alle Spieler*innen ziehen zu Beginn der Runde einen Fisch. Die Unterseite des Fischs ist farblich markiert und signalisiert wer lügen und wer die Wahrheit sagen muss.
Der oder die Startspieler*in muss eine Frage vorlesen. Die Karte wird so gehalten, dass alle anderen Mitspieler*innen die Antwort auf der Rückseite lesen können. Nun müssen alle Mitspieler*innen den*die Startspieler*in davon überzeugen, dass sie die Wahrheit sagen. Diese*r muss entscheiden, welchen Antwort wahr ist und welche Antworten falsch sind.
Die Details: Gespielt werden kann das Partyspiel ab vier bis zehn Personen. Eine Runde dauert circa 30 Minuten. Empfohlen wird das Spiel für Personen ab zehn Jahren.
“Codenames” – Spione unter uns
Das Spiel in einem Satz: In “Codenames” werden alle Spieler*innen zu Geheimagent*innen und müssen mit Wortassoziationen die Codenamen der eigenen Spione raten.
Für: Wortspielliebhaber*innen
Und nun genauer: Es gibt zwei Teams: rot und blau. In jedem Team wählt ihr zunächst ein*e Geheimdienstchef*in. Auf dem Spielfeld werden Codenamen (Begriffe) ausgelegt. Welcher Codename zu welchem Team gehört, wissen nur die Geheimdienstchef*innen. Diese müssen versuchen, den Teammitgliedern die Codenamen der eigenen Spione mitzuteilen. Dafür wird mit einem einzelnen Wort eine Assoziation hergestellt, die auf einen oder mehrere Codenamen zutrifft.
Liegen beispielweise die Wörter (Codenamen) “Kiefer” und “Linse” auf dem Spielfeld und gehören zur gleichen Farbe, kann der*die Geheimdienstchef*in “Körperteile, zwei” sagen. So können die Teammitglieder schauen, welche ausliegenden Codenamen sie mit dem Wort “Körperteile” assoziieren.
Die zwei sagt ihnen, dass zwei Worte damit assoziiert werden können. Die Schwierigkeit: “Kiefer” kann auch für die Baumart stehen und “Linse” nicht für die Linse im Auge, sondern auch für das Lebensmittel.
Die Details: Bei diesem Familienspiel wird viel gelacht, überlegt und diskutiert. Gespielt werden kann Codenames mit zwei bis acht Personen. Aus eigener Erfahrung empfiehlt die FINK.HAMBURG-Redaktion aber: Je mehr Spieler*innen, desto lustiger wird es. Empfohlen wird das Spiel ab zehn Jahren. Eine Partie dauert etwa 15 bis 25 Minuten.
“Cartaventura” – Abenteuer basierend auf historischen Fakten
Das Spiel in einem Satz: Mit “Cartaventura” könnt ihr verschiedene Abenteuer erleben, die auf historischen Fakten beruhen. Heißt: Einige Personen und Orte hat es wirklich gegeben.
Für: Abenteurer*innen
Und nun genauer: Cartaventura hat mehrere Abenteuer im Angebot. In “Cartaventura: Lhasa” reist ihr als Journalist*in durch Nepal und Indien, um nach einer verschwundenen Autorin zu suchen.
Unterwegs auf Abenteuern kommt ihr an Orte, an denen ihr entscheiden müsst, welchen Weg ihr weiterreist. Einige Entscheidungen führen euch zu neuen Informationen, andere Entscheidungen versperren den Weg zurück. Alle Möglichkeiten könnt ihr in einer einzigen Partie aber nicht ausprobieren.
Ein Beispiel: Als Journalist*in auf einer Teeplantage in Darjeeling, Indien, müsst ihr entscheiden, ob ihr lieber über die Arbeiter*innen der Plantage oder über die Betreiber*innen berichten möchtet. Sobald ihr die schlechten Arbeitsbedingungen öffentlich macht, will der Betreiber nicht mehr mit euch reden.
Ihr müsst also vorher genau überlegen, welche Informationen ihr braucht und von wem ihr diese am ehesten bekommt – es gibt keine Garantie, dass ihr euer Ziel erreicht.
Die Details: Das Kartenspiel könnt ihr alleine oder zu zweit spielen. Es dauert pro Partie circa 60 Minuten. Das Spiel kann jedes Mal wieder anders ausgehen und öfter als einmal gespielt werden. Empfohlen wird es ab zwölf Jahren.
“7 Wonders” – Strategie in der Antike
Das Spiel in einem Satz: Beim Strategiespiel “7 Wonders” werdet ihr zu Bauherr*innen der Antike.
Für: Strategiespielliebhaber*innen
Und nun genauer: In drei Zeitaltern (drei Spielrunden) errichtet ihr eines der sieben Weltwunder und sammelt dabei die meisten Siegpunkte.
Nachdem jede*r Mitspieler*in ein Weltwunder ausgewählt hat, beginnt das erste Zeitalter. Alle Spieler*innen bekommen nun sieben Handkarten, wählen eine davon aus und geben die anderen verdeckt an den*die Nachbar*in weiter.
Ein Zeitalter (eine Runde) ist dann vorbei, wenn alle verteilten Handkarten verspielt wurden. Die Karten haben verschiedene Nutzen: Weltwunder ausbauen, Rohstoffe sammeln, Gebäude bauen oder Militär aufstocken.
Viele Wege führen zum Sieg: Jede*r kann einen anderen Schwerpunkt setzen und hat trotzdem gleich gute Chancen. Ein*e Spieler*in baut das Militär aus , eine andere Person gibt Rohstoffe für Gebäudekarten aus, um so am Ende Siegpunkte zu erlangen. Denn mit den richtigen Karten können am Ende noch Siegpunkte beim Nachbarn abgestaubt werden.
Die Details: Das Strategiespiel war bereits 2011 “Kenner Spiel des Jahres” und ist für alle ab zehn Jahren geeignet, die mit Strategiespielen bereits vertraut sind. Es kann mit drei bis sieben Spieler*innen gespielt werden. Eine Partie dauert circa 30 Minuten.
“Catan Sternenfahrer” – Mit Rakete durchs Weltall
Das Spiel in einem Satz: “Catan Sternenfahrer” ist wie Siedler von Catan – nur im Weltall!
Für: Catan- und Aufbauspielliebhaber*innen
Und nun genauer: Ihr baut Kolonien, Raumhäfen und Handelsposten um euch auszubreiten, Rohstoffe zu sammeln und Handelspartner zu gewinnen. Das veränderbare Spielfeld bietet Abwechslung bei jeder Partie.
Alle Mitspieler*innen starten mit Raumstationen und breiten sich dann im Rest des Weltalls aus. Dafür müssen Handelsposten, weitere Raumstationen und Kolonien gebaut werden. Die werden auf Planeten platziert, die Rohstoffe geben, die wiederum benötigt werden, um weitere Raumstationen zu bauen. Auch der Handel darf nicht vergessen werden: So können Weltraumvölker als Handelspartner*innen gewonnen werden und Spieler*innen mehr Rohstoffe oder andere Vorteile bieten.
Der Unterschied zum klassischen Siedler von Catan: Die Planeten liegen nicht direkt aneinander und Spieler*innen müssen mit ihren Raumschiffen Wege zum nächsten Planeten zurücklegen. Beim Reisen durchs Weltall könnt ihr auch von Piraten oder Wurmlöchern aufgehalten werden. Doch ihr seid nicht wehrlos: Alle Mitspielenden haben eine Rakete, die im Laufe des Spiels mit Boardkanonen, Antrieben und Frachtmodulen ausgebaut wird. Bei einer Begegnung mit Piraten kann die Ausstattung deiner Rakete über das Überleben entscheiden.
Die Details: Die Neuauflage des Klassikers ist 2019 erschienen und begeistert. Das Strategiespiel ist für drei bis vier Spieler*innen ab zwölf Jahren geeignet und eine tolle Abwechslung zum klassischen Catan. Eine Partie dauert circa 120 Minuten.
“Winziges Verließ” – Von Heldinnen und Monstern
Das Spiel in einem Satz: In “Winziges Verließ” schlüpft ihr in die Rolle einer Heldin, steigt in Verließe hinab und kämpft gegen Monster.
Für: Held*innen und Unerschrockene
Und nun genauer: Zuerst müsst ihr entscheiden, was für eine Heldin ihr sein wollt: Kriegerin, Schurkin, Magierin, Paladin oder doch lieber Schützin? Je nach Wahl eurer Heldin besitzt ihr unterschiedliche Fertigkeiten.
Im Spiel werden Raumkarten und eine Monsterkarte aufgedeckt. Die Monster sind unterschiedlich stark und geben verschiedene Belohnungen. Die gilt es nun durch Würfeln zu besiegen. Die Würfel und ihre Farben stehen für die individuellen Fertigkeiten eurer Heldinnen. So könnt ihr euch gegen einige Monster besser verteidigen als gegen andere und müsst zusammenarbeiten, um mehr Würfel zu sammeln.
Jeder Charakter besitzt ein Charakterblatt, auf dem die verschiedenen Fertigkeiten und Stärken abgebildet sind. Mit den Charakterblättern können die Heldinnen nach jedem Spiel geskillt werden. Das heißt, die Fertigkeiten werden verbessert. So ist dein Charakter beim nächsten Mal von Beginn an stärker und hat mehr Würfel oder mehr Heilung zur Verfügung.
Die Details: “Winziges Verließ” ist ein Würfelspiel. Gespielt werden kann es alleine oder zu zweit. Eine Partie dauert zwischen zehn Minuten und einer Stunde, je nachdem wie stark ihr seid. Empfohlen wird das Spiel ab zehn Jahren.
Ob allein, zu zweit oder in der großen Gruppe, wir von der FINK.HAMBURG Redaktion wünschen euch viel Spaß beim Würfeln, Raten, Ausdenken, Kollaborieren und Gewinnen. In diesem Sinne: An die Spiele, fertig, los!