Ausbau der S21: Eine S-Bahnlinie fährt durch die Innenstadt von Hamburg.
Laut Verkehrssenator Tjarks sollen 24 000 Menschen von dem Ausbau der S21 profitieren. Foto: janikk/Unsplash

Am gestrigen Montag haben Hamburg und Schleswig-Holstein die Bauarbeiten an der S-Bahnlinie S21 zwischen Eidelstedt und Kaltenkirchen begonnen. Ende 2025 soll der Umbau abgeschlossen und die Strecke elektrifiziert sein.

Die Elektrifizierung der S-Bahnlinie S21 zwischen Eidelstedt und Kaltenkirchen hat begonnen: Die Schienen der Strecke werden mit Stromschienen und Oberleitungen ausgerüstet, sodass die S21 zukünftig nicht mehr mit Diesel betrieben werden muss. Nach den Bauarbeiten sollen Fahrgäste ohne Umstieg von Kaltenkirchen über den Hamburger Hauptbahnhof bis nach Stade fahren können, sagt die Bahngesellschaft AKN. Zuvor war ein Umstieg in Eidelstedt nötig. Der Umbau der Fahrstrecke soll voraussichtlich bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

Ausbau der S21: Politiker sehen Potenzial für mehr Fahrgäste und Klimaschutz

Der Hamburger Verkehrsenator Anjes Tjarks (Grüne) sieht großes Potenzial in dem Projekt: “Wir erwarten zwischen Eidelstedt und Kaltenkirchen mit Aufnahme des S-Bahnbetriebs bis zu 30 Prozent mehr Fahrgäste als zuvor.” Der Ausbau der S-Bahnlinie S21 soll 24.000 Hamburger*innen schneller und weiter als zuvor durch die Hansestadt bringen.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) sieht den Ausbau der Bahnstrecke als einen wichtige Schritt um die Klimaziele von Hamburg zu erreichen. Er sei sich sicher, dass durch die Elektrifizierung mehr Menschen für den öffentlichen Personennahverkehr begeistert werden können. Vor allem Pendler aus dem Hamburger Stadtrand sollen von der S21 profitieren.

Expressbusse statt Schienenersatzverkehr?

Der Landesverband Nord des Verkehrsclubs Deutschlands (VCD) fordert, dass während der Bauarbeiten Expressbusse anstatt des gängigen Schienenersatzverkehrs eingesetzt werden sollen. Mit einem Expressbus zwischen Quickborn und Schnelsen währen Fahrgäste nur zehn Minuten länger unterwegs als ursprünglich mit der Bahn, sagt der Vorstand des VCD Alexander Montana. Der Bus müsse in Quickborn jedoch pünktlich starten, um das reibungslose Umsteigen der Fahrgäste in Ellerau zu gewährleisten. Bei einem üblichen Schienenersatzverkehr müssten Fahrgäste mit einer bis zu 30 Minuten längeren Fahrzeit rechnen. Der Zeitverlust durch die Umstiegszeit beläuft sich auf rund zehn Minuten.

Umbau des S-Bahnnetzes

Nicht nur die S21 ist betroffen: Hamburg kündigte eine große Umstrukturierung des S-Bahnnetzes im Jahr 2023 an. Es sei sie größte Überarbeitung des HVV-Netzplans seit Jahrzehnten. Die Umstellung bis zum Fahrplanwechsel 2023/24 beschränkt sich vorerst auf die Linien S1, S2, S3 und S5.

caf/dpa