Ein Igel wird von zwei Händen in Handschuhen gehalten.
Wildtierstationen wie Looki e.V. in Bergedorf leisten eine wichtige Arbeit zum Schutz der Igel. Foto: Pixabay

Die Wildtierstation Looki e.V. in Bergedorf hat schon zum Herbstbeginn seine Kapazitätsgrenze für Igel erreicht. Der Aufnahmestopp wird wohl für den gesamten Winter bestehen bleiben.

Die Notaufnahme für Igel der Wildtierstation Looki e.V. ist überfüllt. Zu wenig Personal und Geld für zu viele Tiere, die in Bergedorf abgegeben werden – aber nicht immer handelt es sich dabei um kranke Tiere, auch immer mehr gesunde Igel werden abgegeben. 

„Derzeit steigt die Zahl an abgegebenen Igeln massiv, weil viele Menschen nicht mehr wissen, wie sie mit der Natur umzugehen haben. Das heißt, sie sammeln häufig auch gesunde Tiere ein und geben diese ab“, äußerte sich die erste Vorsitzende Vanessa Haloui gegenüber dem Hamburg-Journal.

Eine Rückführung in die Natur ist oft schwierig, meint Vanessa Haloui. Die Igel finden meist so kurzfristig vorm Winter kein neues Revier mehr. Daher gilt: Im Zweifel erst beobachten und in der Natur belassen.

Igel – bald vom Aussterben bedroht?

Der nachtaktive Säuger hat in Deutschland inzwischen einen schweren Stand. Der Weißbrustigel ist bereits in Deutschland ausgestorben. Und auch sein artverwandter Braunbrustigel ist kurz davor auf die rote Liste gesetzt zu werden.

Besonders im Oktober steigt die Anzahl der Igel in der Wildtierstation. Neben dem Insektensterben, was ein grundsätzlichen Problem für die Igel bei der Nahrungssuche darstellt, birgt laut Looki e.V. der Klimawandel ein weiteres Risiko. Ihren Winterschlaf passen die Tiere den Temperaturen an. Sobald die Temperaturen wieder über 6°C ansteigen, wachen die Igel auf. Im wachen Zustand verbrauchen sie ihre Fettreserven wesentlich schneller als im Winterschlaf, wo der Stoffwechsel etwa hundertmal langsamer ist. Kommt es zu einem erneuten Kälteeinbruch, verhungern dann viele Igel.

Mähroboter als tödliche Gefahr für heimische Kleintiere wie Igel

Außerdem werden inzwischen immer mehr Tiere mit anderen Symptomen in der Notaufnahme abgegeben: Schnittverletzungen und teilweise auch komplett abgetrennte Gliedmaßen. Mähroboter sind für Menschen eine Hilfe im Garten. Für viele Tiere, wie Igel, Küken, Salamander, Kröten und Blindschleichen sind sie jedoch eine reale Lebensgefahr. Viele Tiere werden durch Mährobotern getötet.

sok

Sophia-Maria Kohn, Jahrgang 2000, hat drei unterschiedliche Falttechniken für ihre drei Sockensorten. Bei einem dreimonatigen Aufenthalt in Südafrika hat sie Kindern Handball beigebracht, ehe sie nach Sambia aufbrach – als Managerin des U17-Nationalteams (aber nur für eine Woche). Sie hat sich nicht nur auf die Socken gemacht, sondern hatte zu Hause auch früh ihren ersten Berührungspunkt mit Fink.Hamburg: Während ihres HAW-Bachelorstudiums in Medien und Information schrieb Sophia über ihre Heimatstadt aus der Perspektive Obdachloser. Handball spielt sie immer noch: bei den Frogs in Henstedt-Ulzburg in der dritten Bundesliga. (Kürzel: sok)