Neue Museums-App: Historische Spurensuche in Hamburg

Museum für Hamburgische Geschichte

Auf einem Smartphone wird eine neue App getestet. Ein hstorisches Bauobjekt in 3D wird auf dem Bildschirm gezeigt.
Mit einer neuen App des Museum für Hamburgische Geschichte können historische Bauobjekte des Museumsgebäudes virtuell erkundet werden. Foto: Jule Ahles

Seit 2024 wird das Museum für Hamburgische Geschichte renoviert. Interessierte sollen nun trotz Schließung mittels einer App die Hamburger Stadtgeschichte erleben können. 

Das Museum für Hamburgische Geschichte (MHG) bleibt voraussichtlich bis Mitte 2027 für den Besucherbetrieb geschlossen. Um die Stadtgeschichte weiterhin erlebbar zu machen, hat das Museum eine neue App entwickelt. Die Anwendung mit dem etwas sperrigen Namen „MHG-Spolien” bietet eine digitale Reise durch Raum und Zeit mithilfe von 3D- und Augmented Reality-Technologie.

Spolien: Wiederverwendete Bauteile aus der Vergangenheit

Ein zentrales Element des 3D-Projektes sind sogenannte Spolien: Der Architekt Fritz Schumacher integrierte während des Baus des Museumsgebäudes von 1913 bis 1918 über 300 historische Bauteile. Unter Spolien versteht man die Überreste von Fassaden, Skulpturen und Wänden.

Die App bringt die historischen Objekte digital mit ihren ursprünglichen Bauwerken zusammen und macht sie über eine Stadtkarte auffindbar. So können die Nutzer*innen die historischen Baufragmente in ihrem ursprünglichen Kontext entdecken. Viele stammen aus den Ruinen des Großen Hamburger Brands von 1842. Insgesamt bietet die App zehn virtuelle 3D-Modelle der historischen Spoilen und zeigt in ihrem digitalen Stadtplan 40 Orte mit zerstörten Gebäuden, zu denen die Portale, Ornamente und Steinfiguren einst gehörten.

Wer sich die App runterlädt, kann sich also auf eine individuelle historische Stadtreise begeben, ohne das Museum zu besuchen. Die App ist kostenfrei und für alle gängigen Smartphone-Betriebssysteme erhältlich.

apa/dpa

Anne Paulsen, geboren 1996 in Itzehoe, hat Flugangst, reiste nach dem Abitur aber trotzdem für ein Jahr auf die von der Klimakrise bedrohte Pazifikinsel Kiribati. Sie unterrichtete, pflanzte Mangroven und begann zu bloggen. Später schrieb sie für kleinere Magazine und eine NGO über Klimawandel und Nachhaltigkeit. In Hamburg studierte sie Religionswissenschaft. Auf den Salomonen hat sie den ersten Frauenboxkampf mitorganisiert und stieg auch selbst in den Ring. Einen Poetry Slam ohne Wettkampfcharakter zu organisieren, steht noch auf ihrer To-Do-Liste – dann würde sie sich vielleicht mit einem eigenen Gedicht auf die Bühne trauen. (Kürzel: apa)