Neuer GDL-Bahnstreik: Was Hamburger wissen sollten

Fernverkehr und S-Bahn

Ein grüner Zug steht an einem Gleis im Hamburger Hauptbahnhof. Auf dem Gleis stehen viele Menschen.
Die Züge der Nordbahn sollen trotz Bahnstreik regulär fahren. Foto: Tho-Ge

Die Lokführergewerkschaft GDL hat erneut zum deutschlandweiten Bahnstreik aufgerufen. Er soll von Mittwoch bis kommenden Montag andauern. Die Hamburger S-Bahn will einen Notfallfahrplan anbieten.

Neue Woche, neuer Bahnstreik: Die Gewerkschaft deutscher Lokführer (GDL) hat kurzfristig einen weiteren flächendeckenden Streik im Bahnverkehr angekündigt. Von Mittwoch, 2 Uhr, bis Montag, 18 Uhr, sind die Beschäftigten der Deutschen Bahn (DB) zum Streik aufgerufen, wie die GDL mitteilte. Die Beschäftigten bei DB Cargo sollen ihre Arbeit bereits am 23. Januar (Dienstag) um 18 Uhr niederlegen.

Bahnstreik: S-Bahn Hamburg stellt Notfallfahrplan

Auch in Hamburg sind Zugverbindungen durch den Bahnstreik betroffen. Laut Angaben der S-Bahn Hamburg wird es in dem Zeitraum zu massiven Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr kommen. Ein Notfallfahrplan und weitere Informationen sollen auf der Website der S-Bahn noch folgen. Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) rät Fahrgästen, falls möglich, auf U-Bahnen und Busse umzusteigen.

Metronom und Erixx fahren – aber mit Einschränkung

Die angekündigten Bahnstreiks der GDL können im Norden auch den Zugverkehr von Metronom und Erixx beeinflussen. Das erklärten die beiden Eisenbahngesellschaften in separaten Pressemitteilungen. Die Mitarbeiter*innen von Erixx und Metronom seien nicht zum Streik aufgerufen. Der Streik könne den Zugbetrieb dennoch beeinträchtigen, da beispielsweise Stellwerke oder Betriebszentrale nur eingeschränkt arbeiten könnten. Aufgrund des Streiks sei generell mit mehr Fahrgästen in den Zügen zu rechnen. Metronom und Erixx empfehlen allen Bahnfahrenden, mehr Zeit für die Fahrt einzuplanen.

Der Metronom verkehrt in Niedersachsen von Göttingen im Süden über Hannover, Uelzen, Lüneburg bis nach Hamburg und Bremen. Der Erixx bedient in Niedersachsen neben Hannover, Uelzen und Braunschweig auch die Harzstädte Goslar und Bad Harzburg. In Schleswig-Holstein fährt der Erixx unter anderem Kiel und Lübeck an.

Die Züge der Nordbahn sollen planmäßig fahren, wie das Unternehmen mitteilte. Man wolle aber über „streikbedingte Auswirkungen rechtzeitig informieren”. Die Züge der Nordbahn verkehren beispielsweise zwischen Hamburg und Itzehoe oder Kiel und Flensburg.

Was Fernreisende beim Bahnstreik beachten sollten

Reisende können sich unter der Bahn-Sonderhotline 08000 996633 informieren. Darüber hinaus wird die Zugbindung der Tickets im bestreikten Zeitraum aufgehoben, Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Reisende im Fernverkehr können darüber hinaus schon früher fahren, nämlich bereits am 22. oder 23. Januar. Das Ticket kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden: Die Fahrkarte gilt für die Fahrt zum ursprünglichen Ziel.

Die DB bietet laut eigenen Angaben einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten an. Für diese Fahrten setzt die DB im Fernverkehr längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein. Der Notfahrplan für den Fernverkehr soll noch an diesem Montag in den digitalen Auskunftssystemen verfügbar sein, so die DB.

Warum die GDL wieder streikt

Bereits Anfang des Jahres streikte das Bahnpersonal. Laut GDL führten die darauf folgenden Verhandlungen nicht zu einer Einigung mit der DB. Die DB verfolge ihren “bisherigen Verweigerungs- und Konfrontationskurs unverdrossen weiter”. Die GDL fordert unter anderem, die Wochenarbeitszeit von Schichtarbeiter*innen bei vollem Lohnausgleich von 38 auf 35 Stunden zu verringern. Am Freitag hatte die DB der GDL zuletzt ein neues Angebot vorgelegt. Darin bietet die DB ihren Beschäftigten unter anderem an, die Arbeitszeit auf 37 Stunden pro Woche bei gleichem Lohn zu verringern oder bei gleichbleibender Arbeitszeit 2,7 Prozent mehr Gehalt zu bekommen. Das Angebot gilt jedoch nur für Lokführer*innen und das Zugpersonal, nicht – wie von der GDL gefordert – für Fahrdienstleiter*innen.

lan

Wenn Jolan Geusen, Jahrgang 2000, nicht gerade Tofuhack-Bolognese kocht, hört er Fußball-Podcasts. Seit einem Kreuzbandriss fährt er allerdings Rad, statt zu kicken. Als Kind wollte er Archäologe werden, entschied sich dann aber zum Studium der Politik- und Medienwissenschaft in Bonn. Journalistische Erfahrung sammelte er beim ARD MoMa, nebenbei arbeitet Jolan als freier Mitarbeiter beim „Bonner Generalanzeiger“. Der gebürtige Eifler kann bei 150 “Drei ???”-Folgen anhand der ersten 20 Sekunden den Titel benennen. Bis heute würde er gern einmal ein Bier mit den Sprechern der drei Detektive trinken. (Kürzel: lan)