Rechte Gewalt in Hamburg von 1945 bis heute

Neue Ausstellung im Rathaus

Foto einer Antifa-Demo in schwarz-weiß. Foto: Michael Meyborg, Privatbesitz
Auf einer Demo in Hamburg Altona am 19. Mai 1978 fordern Hamburger Antifaschist*innen „Nazis raus aus Hamburg“;Foto: Michael Meyborg, Privatbesitz

Im Hamburger Rathaus findet vom 19. Januar bis zum 18. Februar die Ausstellung Rechte Gewalt in Hamburg von 1945 bis heute statt.

Anlässlich des Gedanktags für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar präsentiert die Stiftung Hamburger Gedenkstätte und Lernorte in der Diele des Hamburger Rathauses die Wanderausstellung Rechte Gewalt in Hamburg von 1945 bis heute.

Geschichten von Betroffenen

Die Ausstellung soll über Gewalttaten der extremen Rechten in Hamburg aufklären und zeigen, wie diese die Gesellschaft seit dem Ende des NS-Regimes mitgeprägt hat.

In der Ausstellung werden die Geschichten von Betroffenen von rechter Gewalt in Hamburg erzählt. Hierzu kommen Hinterbliebene der Opfer zu Wort. Zugleich werden die Aktuere und Netzwerke hinter der rechten Gewalt betrachtet und es wird gezeigt, wie sich diese seit dem Ende des NS-Regimes entwickelt haben. Betont werden soll außerdem die gesellschatliche und politische Abwehr gegen die Angriffe von rechts.

Eröffnung im Großen Festsaal

Die Eröffnung der Wanderausstellung findet am 19. Januar um 19 Uhr im Großen Festsaal im Hamburger Rathaus statt. Hier wird unter anderem die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft Carola Veit sprechen. Sie sagt bereits vor der Eröffnung: Für viele Menschen in unserem Land sind Bedrohungen durch Rassismus und Hassverbrechen alltäglich. Rechtsextreme Gewalt verschwand nicht mit dem Niedergang des faschistischen Deutschlands im Mai 1945. Die Ausstellung soll aufklären und warnen.“

Außerdem kommt Gülüstan Avci, die Witwe von Ramazan Avcı, zu Wort. Ramazan Avcı war Türke und wurde 1985 von Neonazis in Hamburg getötet.

Die Ausstellung kann nach der Eröffnung von Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist kostenfrei.

Umfangreiches Begleitprogramm

Zur Ausstellung gibt es auch ein umfangreiches Begleitprogramm. Unter anderem hält der TAZ-Journalist Andreas Speit den Vortrag Die extreme Rechte in Hamburg – Geschichte und Gegenwart“. Speit gilt als Kenner der Rechten Szene und hat gemeinsam mit den Kurator*innen Alyn Šišic und Lennart Onken, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte, die Ausstellung „Rechte Gewalt in Hamburg von 1945 bis heute“ erarbeitet.

Außerdem wird die Website Rechte Gewalt in Hamburg“ veröffentlicht. Sie beinhaltet vertiefende Inhalte der Ausstellung und soll der pädagogischen Bildung dienen. 

als

Das Fachgebiet von Anna-Lena Schou, geboren 1997 in Walsrode, sind digitale Schlagfallensysteme – das sind Nagetierfallen, die eine Nachricht schicken, wenn sie zuschnappen. Das lernte sie in ihrem Job bei einem Schädlingsbekämpfer. Während ihres Bachelor-Studiums in International Tourism Studies schrieb sie für diverse Online- und Printmedien der Hochschule Harz in Wernigerode. Später verkaufte Anna-Lena Social-Media-Beiträge für Foodguide – über Essen schreibt sie besonders gern. Eigentlich aber will sie generell viel lieber schreiben als verkaufen. Zur Not auch über Schlagfallensysteme. (Kürzel: als)