Corona in Kitas: Ausweitung der Teststrategie

Hamburg mit Rekordinzidenz

Ein Kind mit Mund-Nase-Schutz spielt am Tisch. Foto: Unsplash
Auch für die Kleinsten sind Corona-Einschränkungen einschneidend. Foto: Unsplash

Hamburg verzeichnet auch am Donnerstag Rekordwerte bei den Corona-Zahlen. Ein großer Teil der Neuinfektionen betrifft junge Kinder. Um Corona in Kitas besser zu kontrollieren, wird nun die Teststrategie ausgeweitet.

Am Donnerstag verzeichnete der Hamburger Senat neue Rekordwerte bei Neuinfektionen und der lokalen 7-Tage-Inzidenz. Auch bei Schul- und Kitakindern ist das Infektionsgeschehen hoch. Derzeit sind in Hamburg zahlreiche Kitas von (Teil-)Schließungen betroffen. Um den Kita-Betrieb aufrecht zu erhalten, plant die Sozialbehörde nun eine Ausweitung der Teststrategie.

Wieder neue Rekordwerte

Am 20. Januar vermeldete Hamburg 6.414 Neuinfektionen – wieder ein neuer Höchstwert. Die lokale 7-Tage-Inzidenz, also die Anzahl der durchschnittlich auftretenden Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen in der letzten Woche, liegt am Donnerstag bei 1.476,3. In der Vorwoche wurde ein Wert von 801,8 verzeichnet. Für die Hospitalisierungsrate in Hamburg nennt das Robert-Koch-Institut einen Wert von knapp unter 5 (Stand 19.01.2022: 4,9).

Corona in Kitas: Viele Neuinfektionen bei Kindern

Der Gesundheitsbehörde zufolge gibt es, neben dem starken Infektionsgeschehen unter Schulkindern, derzeit auch bei Kindern im Kita-Alter viele Ansteckungen.

Wie ein Sprecher berichtet, sind derzeit neun Hamburger Kitas wegen Infektionsfällen komplett geschlossen. In 36 weiteren Fällen sind eine oder mehrere Gruppen betroffen. Es seien jedoch hauptsächlich leichte Verläufe zu beobachten: “Es gibt also viele Fälle, aber keinen Grund zu großer Sorge über die individuelle gesundheitliche Situation.”

Teststrategie auf Krippenkinder ausgeweitet

Als Antwort auf das starke Infektionsgeschehen bei den Jüngsten bereitet die Sozialbehörde derzeit die Ausdehnung der Teststrategie auf Krippenkinder vor. Also für Kinder unter drei Jahren. Ziel der Maßnahme sei es, die Kitas weiter offen zu halten und allen Beteiligten einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, heißt es in einem behördlichen Schreiben von Mittwoch.

Die familienpolitische Sprecherin der CDU, Silke Seif, kritisiert die Ausweitung scharf. Sie seien zu spät und zu zögerlich efolgt. Eine frühere Reaktion hätte Kita-Beschäftigten und Eltern viele Sorgen erspart. Bislang wurden kostenlose Antigen-Schnelltests lediglich über Dreijährigen zur Verfügung gestellt.

Senat und RKI: Woher kommen die unterschiedlichen Werte?

Bei den momentan stark steigenden Corona-Zahlen fällt es besonders ins Auge: Die vom Hamburger Senat veröffentlichten Werte weichen teils stark von denen des Robert-Koch-Instituts (RKI) ab. Die Stadt Hamburg nennt hierfür mehrere Gründe:

Der Senat bezieht seine Zahlen vom Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt (HU). Unter anderem durch den direkten Bezug zum Statistikamt Nord verfügt das HU über einen aktuelleren Datenstand, genauere Bevölkerungsstatistiken und kann das Übermittlungsdatum bzw. Nachmeldungen spezifischer nachverfolgen.

Insgesamt können die Zahlen des Senats somit als genauer und aktueller eingestuft werden. Das RKI nimmt regelmäßig nachträgliche Korrekturen vor. Mehr Infos zur Erhebung der Corona-Zahlen gibt es hier.

ebo/dpa