Suchtberatung jetzt auch digital: Frau sitzt auf ihrem Bett am Laptop
Suchtberatung geht jetzt auch digital. Foto: Ivan Samkov/Pexels

Menschen mit Suchterkrankungen ist es oft peinlich, sich Hilfe zu suchen und diese anzunehmen. Mit einem anonymen und digitalen Angebot der Suchtberatung soll das nun leichter werden.

Das neue Online-Angebot von Suchtberatungen soll mögliche Hürden zur Kontaktaufnahme abbauen und professionelle Hilfe ab sofort auch digital, anonym und kostenfrei anbieten. An dem bis 2023 laufenden Pilotprojekt beteiligen sich bundesweit 40 Beratungsstellen aus 14 Bundesländern.

Darunter sind auch drei Suchtberatungen aus Hamburg, wie die Sozialbehörde mitteilte. Sie finanziert die Einrichtungen Frauenperspektiven, JHJ-Suchtberatung und jugend.drogen.beratung.kö, so ein Behördensprecher. “Damit wurden bewusst drei sehr verschiedene Angebote ausgewählt, so dass im Rahmen der Online-Beratung ein breites Spektrum abgedeckt wird.”

Suchtberatungen werden von der Sozialbehörde unterstützt

Die Einrichtung Frauenperspektiven hat sich auf die Suchtberatung für Frauen spezialisiert. Neben einer Beratungsstelle bietet sie ambulante Suchttherapie und Nachsorge an sowie Suchtprävention und Beratung für Mädchen. Die JHJ-Hamburg bietet ein trägerinternes Netzwerk von stationären und ambulanten Beratungsangeboten der für diverse Abhängigkeiten – darunter Drogen- und Medikamentensucht, Glücksspielsucht oder auch exzessive Mediennutzung – auf unterschiedlichen Sprachen. Jugend.drogen.beratung.kö wiederum ist eine Suchtberatung spezialisiert auf Beratung und Informationen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 21. Lebensjahr sowie ihre Angehörigen und Bezugspersonen.

Digitale Suchtberatung seit gestern online

Die neue digitale Suchtberatung ist seit Montagvormittag abrufbar. Sie soll erstmals die Brücke zwischen einem Online-Ratgeber und einer Einzelfallberatung schlagen. Die Nutzer*innen können dafür in einem ersten Schritt mit einem Selbsttest prüfen, ob bei ihnen ein problematisches Suchtverhalten vorliegt. Falls ja, kann ein Konsumtagebuch geführt werden, es gibt erste Hinweise und Verhaltensvorschläge.

Auf Wunsch ist auch eine individuelle Videoberatung möglich, genauso wie eine persönliche Beratung vor Ort bei einer Beratungsstelle. Durch die Angabe von Postleitzahl, Alter und Geschlecht können Hilfesuchende das für sie passende Beratungsangebot erhalten.

bös/dpa