In Hamburg sollen mehr als 1.000 Pflegeeinrichtungen und -dienste gestärkt werden. Zusätzlich sind elf neue Stellen bei der Wohn-Pflege-Aufsicht (WPA) geplant, um intensivere Kontrollen zu gewährleisten.
Am Dienstag stellte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) eine Erneuerung des Hamburgischen Wohn- und Betreuungsqualitätsgesetz vor: Mehr als 1.000 Pflegeeinrichtungen und -dienste sollen gestärkt werden. Zudem soll die Wohn-Pflege-Aufsicht (WPA), die eng mit der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz zusammen arbeitet, mit elf neuen Stellen aufgestockt werden. In Zukunft sollen die Ergebnisse der Angehörigenbefragung öffentlich zugänglich sein. So sollen Betroffene vorab eine bessere Auswahl der Pflegeeinrichtungen treffen können.
Zukünftig sollen außerdem die ambulanten Dienste zentral von Altona aus beaufsichtigt werden. Für die Pflegeheime seien weiterhin die Bezirke verantwortlich. Zusätzlich ist eine engere Zusammenarbeit mit dem medizinischen Dienst der Krankenkassen geplant. Ziel sei hierbei, Bürokratie zu vermindern und Doppelarbeit zu vermeiden.
Mehr Aufmerksamkeit für Pflegeeinrichtungen
Anlass für die Nouvelle sind die zunehmenden Meldungen von Misständen im Pflegebereich im vergangenen Jahr. 2017 wurden 638 Mängel in Hamburger Pflegeeinrichtungen gemeldet – in fünf Fällen ist eine Schließung oder eine Teilschließung angeordnet worden. Laut Gesundheitssenatorin Prüfer-Storck spiegelt das jedoch nicht die schlechten Pflegebedingungen in der Hansestadt wieder, sondern resultiert aus „stärkerer Aufmerksamkeit und Sensibilität“ für das Thema.
Die WPA hat 2017 insgesamt 474 Prüfungen vorgenommen – 85 Prozent davon waren anlassbezogen.
nvp/dpa