Nach drei Monaten in der Behrenswerft in Finkenwerder kehrt das Theaterschiff Hamburg runderneuert in die Hafencity zurück. FINK.HAMBURG hat den künstlerischen Leiter Michael Frowin auf Europas einziger hochseetüchtigen Bühne besucht.
„Wow, das ist ja toll“, sagt Michael Frowin, künstlerischer Leiter der Theaterschiffs Hamburg, um zu zeigen, wie seine ersten Gäste reagiert haben. Die seien ziemlich beeindruckt gewesen, denn nach der umfassenden Sanierung sieht die schwimmende Bühne aus wie neu.
Drei Monate lang wurde in der Behrenswerft in Finkenwerder gewerkelt. Nun liegt das Schiff vorerst im Traditionsschiffhafen in der Hafencity, bevor es Anfang nächsten Jahres an seinen Stammplatz im Nikolaifleet zurückkehren kann. Denn auch dort wird saniert – das Fluttor, um genau zu sein.
FINK.HAMBURG hat mit Michael Frowin über die schwierige Sanierung gesprochen – und sich natürlich auch an Bord umgesehen.
1,3 Millionen Euro für die Sanierung
Normalerweise wird die Bühne während einer Vorstellung von den Zuschauer*innen umringt. Das geht wegen der Corona-Pandemie gerade nicht. Mit verringerter Zuschauerzahl und einem größeren Abstand zwischen Publikum und Bühne kann der Spielbetrieb aber wieder starten.
Damit das Publikum sicher an Board gehen kann, gibt es verschiedene Hygienemaßnahmen. Dazu zählt die zusätzlich eingebaute Lüftung. Ursprünglich sollte die Sanierung des 108 Jahre alten Schiffs 600.000 Euro kosten. Letztendlich waren die Kosten deutlich höher: Die benötigten 1,3 Millionen Euro kamen aus dem Hamburger Sanierungsfond, Fördermitteln des Bundes, Eigenmitteln sowie einer Crowdfunding-Kampagne und einer Benefiz-Gala in der Elbphilharmonie zusammen.
Premiere soll am 14. November stattfinden
Bis Ende des Jahres sollen auch die Pontons und des Garderobenschiffs fertig saniert sein. „Wir schauen jetzt nach vorne und freuen uns auf das neue Theaterschiff, den Abschluss aller Sanierungsmaßnahmen und Bauarbeiten und dann natürlich auf unseren Liegeplatz im Nikolaifleet Anfang nächsten Jahres”, so Geschäftsführer Heiko Schlesselmann. Das werde dann gebührend gefeiert.
Auch Frowin ist zuversichtlich: „Ich freue mich im Moment wahnsinnig über all die Menschen, die trotz Corona ins Theater kommen.” Das Team bemühe sich sehr, einen sicheren Theaterabend zu ermöglichen. Ob die erste Premiere am 14. November trotz steigender Corona-Zahlen so stattfinden kann wie geplant, hängt von den dann geltenden Auflagen der Stadt Hamburg ab.
Titelbild: Melissa Körner