Verwaltungsgericht erzielt Einigung: Die Pavillonanlage in Blankenese soll für sieben Jahre als Folgeunterkunft nach der Erstaufnahme genutzt werden.
Blankenese bekommt seine erste Flüchtlingsunterkunft. Am Dienstag erreichte das Verwaltungsgericht eine gerichtliche Einigung zwischen Anwohnern und der Stadt. Diese schließt ein, dass die Unterkunft nach sieben Jahren wieder abgebaut wird. Der Zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge (ZKF) bezeichnet den Schritt als “einen guten Kompromiss, da er es ermöglicht, Flüchtlinge unterzubringen und in das öffentliche Leben zu integrieren.”
Die Pressesprecherin des ZKF Kerstin Graupner sagte, dass der Bau innerhalb des nächsten Monats abgeschlossen werden soll. Es werde zwar schwierig, alle Bewohner nach den sieben Jahren in eigenen Wohnungen unterzubringen. Die Lage auf dem Wohnungsmarkt mache diese Aufgabe nicht leichter, aber auch nicht unmöglich. “Wir können nichts garantieren, geben aber unser Bestes”, betonte Graupner. Bewohner, die dann noch nicht untergekommen sind, werden dann wieder in andere Folgeunterkünfte aufgenommen.
In dem am Björnsweg errichteten Pavillondorf sollen 192 Flüchtlinge untergebracht werden. Flüchtlingskoordinator Anselm Sprandel ist erleichtert über die Entscheidung: “Noch immer leben rund 4800 Geflüchtete länger als ein halbes Jahr in einer Erstaufnahme, weil Folgeunterkünfte fehlen.” Er befürwortet eine gerechte Verteilung über alle Stadtgebiete.
Die Anwohner hatten im März 2016 die Bauarbeiten durch einen im Eilantrag erhobenen Widerspruch zunächst gestoppt. Da die Baugenehmigung unter Verletzung von umweltrechtlichen Vorschriften zustande gekommen sei, wurde die Beschwerde der Stadt abgelehnt. Nach einer Korrektur des Bezirksamtes Altona und der gerichtlichen Einigung wurde der Bau wieder aufgenommen.
Mit dem Vergleichsvorschlag des Gerichts sind beide Parteien einverstanden, sodass das Klageverfahren beendet ist. Kerstin Graupner ist sich sicher: “Es gibt viele Blankeneser, die großartige Hilfe bei der Integration leisten werden. Es gibt nicht nur Gegner des Projekts.”