Besinnliche Weihnacht bedeuten Kerzenschein und Entspannung
Lieber gemütlich die letzte Kerze anzünden statt gestresst das letzte Geschenk besorgen. Foto: Pixabay/Arcaion Grafik: Laura Lagershausen

Weihnachten ist die Zeit der Nächstenliebe und des Gebens. Für euren Support im ersten Jahr von FINK.HAMBURG möchte sich die Redaktion mit einem Adventskalender und persönlichen Weihnachtstipps bedanken.


Lukas AdventskalenderLukas Schepers (Ressort Kultur)

“Wenn man an Weihnachten sieht, wie Menschen einander helfen, ist das bewegend. Man wird sentimental, verdrückt beinahe ein Tränchen – und fragt sich wiederum, wieso das nur einmal im Jahr vermehrt geschieht.”


Um ehrlich zu sein, gehöre ich eher zur Grinch-Fraktion. Als Atheist habe ich keinen religiösen Bezug zu der Geburt des Jesuskindes, die übrigens gar nicht im Dezember stattgefunden haben kann. Als Kapitalismusgegner habe ich kein Interesse an der alljährlichen Materialschlacht. Aber natürlich gibt es auch Dinge, die ich an der Weihnachtszeit schätze: vor allem die Besinnlichkeit.

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Ich kenne Familien, für die ist die Weihnachtszeit der pure Stress. Dabei ist doch gerade das Beisammensein das Allerschönste. Man kann diese Zeit so herrlich nutzen, um aus dem Alltagsstress herauszukommen, der uns sonst von einem Termin zum nächsten peitscht. Dabei habe ich häufig das Gefühl, dass uns unsere Menschlichkeit abhanden kommt. Es wird gerempelt, gedrängelt, geschubst. Jeder macht sein Ding, hält den Kopf gesenkt gesenkt und blickt nicht nach links oder rechts.

Bei all dem Hokuspokus im Dezember bin ich froh, dass Weihnachten zumindest die Nächstenliebe fördert – idealerweise nicht nur auf materieller Ebene. Wirklich schön ist es, wenn sich Menschen aller Couleur auf Augenhöhe begegnen, einander helfen und Verständnis für die gegenseitigen Bedürfnisse zeigen. Darum geht es mir an Weihnachten. Und im Prinzip auch im restlichen Jahr.

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Und weil bei unserer Familie früher immer noch ein Weihnachtsgedicht zum Fest gehörte und ich es schade finde, dass diese musische Tradition ausstirbt, hier noch eins zum Verinnerlichen:

Schenken

Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei
Was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
So dass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
Dass dein Geschenk
Du selber bist.

Joachim Ringelnatz (1883-1934)

Hinter den Türchen unseres FINK.HAMBURG-Adventskalenders verstecken sich persönliche Weihnachtstipps und -geschichten unserer Redakteure.