So laut wie ein Konzert und bessere Stimmung als beim Public-Viewing: Die ESL One in Hamburg begeisterte vergangene Woche über 10.000 Zuschauer. Im Gewinntopf warteten eine Million US-Dollar.
Die Stimmung ist aufgeheizt, alle starren gebannt auf die Leinwände in der Barclaycard-Arena. Hier liefern sich gerade zwei Teams mit je fünf Spielern in dem Multiplayer-Online-Battle-Arena-Spiel Dota 2 einen Schlagabtausch. Die Gamer zocken aber nicht online — sie sitzen live auf der Bühne vor ihren Computern. Und über 10.000 Menschen sind gekommen, um ihnen dabei zuzusehen.
Das mehrmals jährlich stattfindende E-Sport-Turnier ESL One fand zum ersten Mal in Hamburg statt und löst damit Frankfurt als Austragungsort ab. Neben dem Dota-2- Wettkampf gab es weitere Fanevents, zum Beispiel einen großen Cosplay-Wettbewerb. So gleicht die Veranstaltung eher einem Festival als einem Turnier.
Die Fans kamen aus aller Welt, um ihre Lieblingsspieler aus den acht weltweiten Top-Teams aus der Nähe zu betrachten. Verehrt werden diese wie Spitzensportler und auch die Preisgelder passen in dieses Bild: Das Siegerteam Virtus.pro, das sich im Finale gegen Team Secret durchsetzte, ging mit 500.000 US-Dollar nach Hause. Die vier besten Teams sicherten sich darüber hinaus bereits erste Qualifikationspunkte für das Dota-2-Mega-Event The International 2018. Insgesamt waren eine Million US-Dollar im Topf.
Obwohl die ESL als Europas größte E-Sports-Liga in Deutschland beheimatet ist, ist der E-Sport hierzulande immer noch eine Nische. Von den insgesamt 40 Spielern, die bei dem Turnier dabei waren, sind lediglich zwei deutscher Herkunft.