Fatih Akin ist mit seinem NSU-Drama “Aus dem Nichts” für den Golden Globe nominiert. Der Film hat außerdem Chancen auf einen Oscar. Der Hamburger Regisseur fühlt sich geehrt.
Hamburg goes Hollywood? Am Montag gab der Verband der Auslandspresse in Los Angeles die Nominierungen in 25 Film- und Fernsehkategorien bekannt. Das NSU-Drama “Aus dem Nichts” des Hamburger Regisseurs Fatih Akin ist für den Golden Globe in der Kategorie “Bester nicht-englischsprachiger Film” nominiert. Außerdem ist der Film, mit Diane Krüger in der Hauptrolle, Deutschlands Oscar-Kandidat für den besten fremdsprachigen Film. Fatih Akin sitzt selbst neben 774 weiteren Filmschaffenden in der Oscar Academy.
Faith Akin wurde 1973 in Hamburg-Altona als Sohn türkischer Einwanderer geboren. Von 1994 bis 2000 studierte er “Visuelle Kommunikation” an der Hochschule für bildende Künste (HfbK). Zu seinen erfolgreichsten Werken zählen Filme wie “Soul Kitchen” oder “Tschick”. Die Golden Globe Nominierung mit dem NSU-Drama “Aus dem Nichts” ist nun der Höhepunkt seiner Karriere.
Fatih Akin ist dankbar und erfreut
Fatih Akin zeigte sich erfreut und dankbar über seine Nominierung. Wegen der großen Konkurrenz war jedoch überrascht. “Ich fühle mich geehrt, weil ich noch nie mit einem Film so weit gekommen bin”. Der Hamburger freut sich besonders über diese Nominierung, da “Aus dem Nichts” eine sehr persönliche Arbeit sei. Der Film handelt in fiktiver Form von den Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). Fatih Akin hat, wie die meisten Opfer der NSU-Morde, türkische Wurzeln.
Im Rahmen des Hamburger Filmfests wurde der Film des Hamburgers nicht gezeigt. Dies wurde vom Verleih Warner Brothers so entschieden. Fatih Akin schaute sich dennoch als Besucher Filme auf dem Filmfest an.
2012 ging der letzte Golden Globe nach Deutschland
Das letzte Mal holte ein deutscher Film im Jahr 2012 den Golden Globe nach Deutschland. Damals das Schwarz-Weiß-Drama “Das weiße Band” von Michael Haneke. Im Jahr 2016 ging der damals nominierte Film “Toni Erdmann” leer aus.
tal/dpa