Mit dem NSU-Drama “Aus dem Nichts” hat der Hamburger Regisseur Fatih Akin den Golden Globe für den besten Auslandsfilm gewonnen. Bei der Preisverleihung gab es einige Überraschungen.
Das deutsche NSU-Drama “Aus dem Nichts” von Regisseur Fatih Akin hat den Golden Globe als bester nicht-englischsprachiger Film. Damit ist der Film mit Hauptdarstellerin Diane Kruger in diesem Jahr auch der deutsche Oscar-Kandidat. Für die Auszeichnung dankte Akin auf der Bühne der 75. Golden-Globe-Gala in Beverly Hills unter anderem seiner Hauptdarstellerin und sagte mit der Trophäe in der Hand: “Das ist deine, das ist unsere.”
Akins Thriller erzählt von einem Anschlag in Hamburg, bei dem ein Kurde und dessen Sohn ums Leben kommen. Für ihre Rolle als verzweifelte Ehefrau, die die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen will, hatte Kruger im vorigen Jahr den Darstellerpreis der Filmfestspiele von Cannes gewonnen.
Es war die erste Golden-Globe-Nominierung für den 44-jährigen Akin, Sohn türkischer Einwanderer. Der letzte Film vor “Aus dem Nichts”, der den Auslands-Globe nach Deutschland holte, war 2010 das Schwarz-Weiß-Drama “Das weiße Band” von Regisseur Michael Haneke.
Überraschung: Globe-Gala in Schwarz
Der große Globe-Gewinner dieses Jahres war “Three Billboards Outside Ebbing, Missouri”. Das Werk des Iren Martin McDonagh wurde nicht nur als bestes Drama ausgezeichnet, sondern gewann auch noch drei weitere Trophäen, darunter die für Frances McDormand als beste Hauptdarstellerin. Der Film, der am 25. Januar in den deutschen Kinos anlaufen wird, prangert Polizeiwillkür und Rassismus an.
Auch sonst gab es an diesem Abend einiges Politisches: Wichtiges Thema waren die Benachteiligung von Frauen sowie die Debatte um Missbrauch, die Hollywood seit Monaten beschäftigt. Als Zeichen der Solidarität mit der #MeToo-Bewegung kleideten sich die meisten Galagäste ganz in Schwarz; auf der Bühne forderten viele zum Kampf für die Gleichstellung von Frauen auf.
(dpa/laj)