Salafisten vor dem Landgericht Hamburg
Angeklagt, weil sie sich dem Islamischen Staat anschließen wollten: Die vier Salafisten am letzten Verhandlungstag vor dem Landgericht Hamburg. (Foto: dpa)

Sie wollten gemeinsam über die Türkei nach Syrien reisen, um für den Islamischen Staat zu kämpfen. Stattdessen landeten vier Männer aus Norddeutschland in Hamburg vor Gericht.

Weil sie nach Syrien ausreisen und sich dem Islamischen Staat anschließen wollten, sind vier junge Salafisten am Mittwoch, 25. April, vor dem Landgericht Hamburg zu Bewährungs- und Haftstrafen verurteilt worden. Der jüngste der Männer war erst 17 Jahre alt. Er ist der einzige aus der Gruppe, der eine Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verbüßen soll. Er habe bis zuletzt nicht eingesehen, dass ihm etwas Strafbares vorzuwerfen sei, begründete die Vorsitzende Richterin Anne Meier-Göring die Entscheidung.

Die anderen Männer erhielten Bewährungsstrafen von 18 bis 22 Monaten. Die Staatsanwaltschaft hatte gefordert, die Männer wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat für bis zu zwei Jahre und neun Monate Jugendstrafe zu verurteilen. Auch wenn sie es nicht bis nach Syrien geschafft hätten, seien die Männer bereit gewesen, im Namen des IS zu töten, so die Staatsanwaltschaft.

Ursprünglich bestand die Gruppe aus sechs Männern, die sich in Deutschland radikalisiert hatten. Die Deutschen stiegen im April 2016 zu sechst in Hamburg in einen Zug Richtung Türkei. Der jüngste von ihnen wurde bereits an der Grenze nach Ungarn wegen falscher Ausweispapiere zurückgeschickt. Die anderen wurden einige Tage später an der Grenze zur Türkei gestoppt und zurück nach Deutschland begleitet. Zwei der Männer waren bereits im Februar zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.

abc/dpa