Am Montag startete die zehnte Hamburger Klimawoche. Sieben Tage lang geht es in Workshops, Konzerten und Filmen ums Thema Klimawandel – Wohnungsnot bei Wildbienen und ein Science Slam in der U-Bahn inklusive.
Wohnungsnot ist nicht nur für viele Hamburger ein Problem. Auch Wildbienen finden immer häufiger keinen Lebensraum mehr. Um das zu ändern, möchte Heino Susott vom Imkerverband Hamburg e.V. mit den Besuchern Nisthöhlen für die Insekten bauen. Das ist nur eine von vielen Mitmachaktionen der Hamburger Klimawoche, die noch bis zum 30. September an verschiedenen Orten der Stadt stattfindet.
Ebenfalls wichtig: der Schutz der Meere. Die Ausstellung “KiddyRideFun” von Swaantje Güntze zeigt, wie knapp die Ressourcen im Weltmeer werden, wenn Überfischung und Vermüllung nicht stoppen. Während des Vortrags “Nachts allein im Ozean” spricht Extremschwimmer André Wiersig darüber, wie es sich anfühlt, nachts tatsächlich durch ein Meer aus Plastik zu schwimmen.
Jahrhundertaufgabe Klimawandel
Ziel der Klimawoche ist es ein Bewusstsein für den Klimaschutz zu wecken und nachhaltig zu verankern. “Es müsste bis jetzt eigentlich jeder verstanden haben, dass der Klimawandel unsere Jahrhundertaufgabe ist”, sagte Sascha Müller-Kränner von der deutschen Umwelthilfe bei der Eröffnung. Dazu gehöre, dass sich Bürger und Politiker eingängig mit der Energiewende, dem Kohleausstieg oder dem Meeresschutz auseinandersetzten.
Erreichen wollen die Veranstalter dies mit einem vielfältigen Kultur- und Bildungsprogramm. Ein Highlight ist die Researchers’ Night am Freitag. Die Besucher können auf dem Lattenplatz viele spannende Vorträge hören oder Kurzfilme und Animationen sehen. Wem es zu kalt wird, der steigt ab 18 Uhr in die U3. Dort findet Deutschlands erster Researcher’s Ride statt: Science Slammer, die sich mit den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit befasst haben, stellen die skurrilen Ergebnisse ihrer Recherche in der U-Bahn vor.
“In den USA regiert ein Klimaleugner!”
Über den Klimawandel wird weltweit emotional diskutiert – auch auf dem Lattenplatz an der Feldstraße. In ihren Vorträgen betonten Politiker und Vertreter aus Wirtschaft und Gesellschaft immer wieder, wie wichtig ein globales und gemeinsames Engagement sei. Grünen-Chef Robert Habeck kritisierte Trumps Umweltpolitik während der Eröffnung scharf: “In den USA reagiert ein Klimaleugner und Ignorant!”. Vor der UN-Klimakonferenz in Katowice im Dezember müsse Deutschland eine klare Line in Sachen Klimaschutz fahren.
Fürst Albert II. von Monaco eröffnete die Klimawoche
Bereits seit zehn Jahren geht es in Hamburg eine Woche lang um den Umwelt- und Klimaschutz. Anlässlich des Jubiläums der Klimawoche übernahm Fürst Albert II. die Schirmherrschaft. Der Monarch engagiert sich seit 2006 mit seiner eigenen Stiftung für den Meeresschutz. Gemeinsam mit Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) eröffnete er am Montag die Aktionswoche.
Noch bis Sonntag können Besucher am Programm teilnehmen.