Ein Quartier für Wissenschaft, Wirtschaft und Wohnen: Das soll die “Science City Bahrenfeld” in Altona sein. Von einem “neuen deutschen Oxford” ist die Rede. Ihre “Zukunftsvision 2040” haben Stadt und Wissenschaft nun vorgelegt.
Bis 2040 soll im Bezirk Altona die “Science City Bahrendfeld “entstehen. Rund um den Forschungscampus Bahrenfeld sollen Wissenschaftseinrichtungen und -institute sowie etwa 2500 Wohnungen gebaut werden. Das sehen ein städtebaulicher Entwicklungsplan und die “Zukunftsvision 2040” vor, die Senat, Bezirk, Universität und das dort ansässige Deutsche Elektronen-Synchrotron Desy am Dienstag im Rathaus vorstellten. “Zusammen mit der Universität und dem Desy wollen wir in den nächsten Jahren einen ganzen Stadtteil der Wissenschaft widmen”, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).
Das Deutsche Elektonen-Synchroton Desy könnte im Rahmen dieses Bauprojekts sein Forschungszentrum ausbauen. So ist etwa ein Zentrum für wissenschaftliches Rechnen geplant, das dabei hilft, die anfallenden Datenmengen zu bewältigen. Ein neues 3D-Röntgenmikroskop sehen die Entwürfe ebenfalls vor.
Moderner Campus
Die Universität Hamburg soll ihre Fachbereiche Physik, Chemie und ein Teil der Biologie in dem 125 Hektar großen Quartier ansiedeln „Es ist beeindruckend, wie alle an einem Strang ziehen, um die ‘Science City Bahrenfeld’ möglich zu machen. Erstmals spielen Wissenschaft und Forschung in der Geschichte Hamburgs die Hauptrolle bei der Entwicklung eines Stadtquartiers”, so Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne).
Neben frei verfügbaren Wohnungen im gesamten Quartier könnten auf dem Campus mehr als 5000 Studierende leben. Diese sollen dabei von kurzen Wegen zwischen Laboren, Hörsäälen und Büros profitieren. Zudem sollen Kommunikations- und Begegnungsräume den Austausch zwischen Desy, Universität Hamburg und weiteren Forschungseinrichtungen ermöglichen. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg, sieht die “Science City Bahrenfeld” als Forschungscampus mit Einrichtungen für naturwisschenschaftliche Forschung auf Weltklasseniveau und hervorragender Studier- und Lehrbedingungen. “Das ist der Aufbruch in den Wissenschaftsstandort der Zukunft”, so Lenzen.
Der Masterplan, der in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Schritt für Schritt umgesetzt werde, sei “das Versprechen der Stadt, sich konsequent und ohne ein Zurück der Wissenschaft zu verschreiben”, sagte Fegebank.
Die Science City werde ein “lebendiger Ort”, versprach Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD). Plätze und Grünflächen des Quartiers sollen fließende Übergängen zum Volkspark bieten. Hamburgs größter Park werde damit “zu einer Art Central Park”, sagte Oberbaudirektor Franz-Josef Höing.
Unter Berücksichtigung der bestehenden Nachbarschaften würden dort “Wissen und Wohnen, Innovation und Wirtschaft, Freizeit, Kultur und Sport zusammen entwickelt”, sagte Altonas Bezirksamtsleiterin Liane Melzer. Alle Akteure auf den verschiedenen Gebieten wirkten bei der Realisierung des “hoch-komplexen Vorhabens” zusammen. Im kommenden Jahr sollen erste Architekturwettbewerbe zur Gestaltung der Neubauten im Bereich des Forschungscampus beginnen. Universitätspräsident Lenzen sprach angesichts der Mischnutzung der Science City von einem “neuen deutschen Oxford” mit naturwissenschaftlicher Forschung auf Weltklasseniveau.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit sich am 11 Februar um 18:30 Uhr auf dem Desy Gelände (Hörsaal) über das neue Konzept zu informieren.
cb mit dpa