Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg hat am Dienstag ein Wandpaneel an Afghanistan zurückgegeben. Es stammt aus dem 12. Jahrhundert und hing einst im Königspalast in Ghazni. 

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) hat am Dienstag ein Wandpaneel aus Marmor an den afghanischen Staat zurückgegeben. Das Museum ist das erste in Deutschland, das ein Kunstwerk an Afghanistan übergibt. Das Paneel ist Ende der 1970er Jahre aus dem Rawza Museum of Islamic Art in Ghazni geraubt worden. Vor sechs Jahren hat das Museum das Marmorpaneel bei einer Auktion in Paris gutgläubig erworben.

Marmorpaneel aus dem 12. Jahrhundert

„Dass sich das Museum zu seinen Fehlern öffentlich bekennt, halte ich für einen wichtigen Schritt“, sagte die Direktorin des Museums Tulga Beyerle. Das Kunstwerk könne nun seinen rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben werden. Überreicht wurde das Paneel an Abdul Jabar Ariyaee, Geschäftsführer der afghanischen Botschaft in Berlin. “Ich appelliere an andere Museen und Privatsammlungen, uns bei der Wiederbeschaffung geraubter Kunstgegenstände aus Afghanistan behilflich zu sein”, sagte er.

Vorerst soll das afghanische Nationalmuseum in Kabul das Paneel aufbewahren. Es stammt nach Angaben des Museums aus dem 12. Jahrhundert: Der Wandschmuck gehörte zu einem 78-teiligen Fries, der aus dem Innenhof des Königspalastes von Sultan Mas’ud III. stammt.

lud / dpa