Jetzt darf Christian Linder doch sprechen. Im Oktober wurde dem FDP-Politiker von der Uni Hamburg ein Absage erteilt. Nun gibt es eine Veranstaltung, aber an einem anderen Ort.
Christian Lindner (FDP) will am heutigen Montag ab 12 Uhr vor der Universität Hamburg mit Studierenden diskutieren. Die Hamburger Versammlungsbehörde genehmigte eine Veranstaltung mit dem Titel “Freie Rede. Gedanken zu Meinungsfreiheit und Debattenklima” vor der Universität.
Der Plan war eigentlich ein anderer. Auf Einladung der Liberalen Hochschulgruppe Uni Hamburg wollte Christian Lindner am selben Tag in den Räumen der Hamburger Uni mit Studierenden diskutieren. Das ließ die Uni allerdings nicht zu. Laut der Leitung der Universität sei die Überlassung von Räumen für Veranstaltungen mit parteipolitischer Ausrichtung explizit ausgeschlossen. Die Absage empörte den FDP-Vorsitzenden. Auf Twitter veröffentliche er im Oktober eine Beschwerde bei Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne).
An @unihh werden nicht nur Vorlesungen gestört. Auch ich wollte dort mit Studierenden diskutieren. Das wurde untersagt. Wir brauchen aber mehr #Debatte, nicht weniger. Ich habe die grüne Wissenschaftssenatorin per Brief aufgefordet, sich für die #Meinungsfreiheit einzusetzen. CL pic.twitter.com/35Xy4ohzHj
— Christian Lindner (@c_lindner) October 22, 2019
Uni-Veranstaltungen mit Politikern
Nicht nur Lindner stört sich an dem Vorgehen der Universität. Die FDP-Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft, Anna von Treuenfels-Frowein, wies darauf hin, dass auch Sahra Wagenknecht “linkes Gedankengut verbreiten” dürfe und bezeichnet das Vorgehen als “grundrechtswidriges Aussortieren”.
Die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht hatte am 21. Oktober in der Uni Hamburg im Rahmen der Veranstaltung “Mit der EZB das Klima retten?” mit einem Wissenschaftler diskutiert.
Die Universität Hamburg ist seit Wochen in den Schlagzeilen, da auch die Rückkehr des AfD-Mitgründers und Wirtschaftsprofessors Bernd Lucke an die Hochschule kontrovers diskutiert wird. Unter anderem hatte der Asta zu Protesten aufgerufen.
nik/dpa
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Nikolas Baumgartner, Jahrgang 1993, ist ein Draufgänger. Selbst mit wütenden Büffeln hat er sich in Kalifornien bereits gemessen. Schon früh zog es ihn in die Welt: Nach dem Abitur tauschte er die Weinregion Hohenlohe für ein halbes Jahr gegen Australiens Ostküste. Seine GoPro-Aufnahmen von Kängurus oder Koalas inspirierten ihn zu einem Auslandssemester an der Universität in Long Beach, Steven Spielbergs Alma Mater. Die Sauna ersetzt die kalifornische Sonne in seiner Wahlheimat Hamburg, wo er nach seinem Medientechnik-Studium als Fotograf, Videoproduzent und Veranstaltungstechniker tätig ist. Gerne besucht er Musik- und Kulturveranstaltungen oder organisiert sein eigenes Open Air auf der Veddel. Er baut selbst Gemüse an und unterstützt mit seinem Verein "damnit e.V." Fairtrade.
Kürzel: nik