Ein FC St. Pauli Fan schwenkt eine kurdische Flagge.
Die YPJ-Fahne könnte noch zum Verhängnis werden. Foto: dpa

Dem FC St. Pauli droht eine Geldstrafe von 4000 Euro. Grund dafür sind prokurdische Fahnen und Plakate im vergangenen Jahr. Der Verein beruft sich auf die Meinungsfreiheit.

Der Deutsche Fußball Bund will den FC St. Pauli mit einem Bußgeld von 4000 Euro bestrafen. Grund dafür ist ein prokurdisches Plakat auf einem Spiel im Oktober 2019. Der Verein akzeptiert die Strafe aber nicht, sondern verteidigt die Aktion mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung.

“Man kann ganz klar sagen: Für den FC St. Pauli ist die Meinungsfreiheit nicht verhandelbar – auch im Stadion”, sagte der Clubpräsident Oke Göttlich. “Wir als FC St. Pauli haben uns immer ganz klar dazu bekannt, dass Sport politisch ist.”

Auslöser war ein Instagram-Post

Am 19. Oktober 2019 zeigten die Fans des FC St. Paulis im Spiel gegen den SV Darmstadt einen Banner mit der Aufschrift “Biji Rojava” (“Es lebe Rojava”). Außerdem schwenkten sie Flaggen der kurdischen Frauenverteidigungseinheiten YPJ. Die Türkei hatte im Oktober eine Militäroffensive in der nordsyrischen Provinz Rojava gestartet. Mit der Banner-Aktion bekundeten die Fans ihre Solidarität mit der kurdischen Bevölkerung in Rojava.

Auch der ehemalige FC St. Pauli Spieler Cenk Sahin hatte sich zu der Militäroffensive Türkeis geäußert. Allerdings positiv: Der Mittelfeldspieler begrüßte die Operation im Oktober auf Instagram. Kurz darauf löste der Verein den Vertrag mit dem Profi-Fußballer auf.

Der türkische Fußballverband hatte den DFB auf das prokurdische Plakat aufmerksam gemacht. Ursprünglich kam der Hinweis vom türkischen Außenministerium.

ovö/dpa

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